09.11.2021 | Märkte

Herausforderungen für Corporate Venture Capital

Corporate-Venture-Capital-Deals, also solche mit strategischer Beteiligung von Unternehmen, haben in den vergangenen Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen, zeigt ein Marktbericht von Roland Berger. Seit 2016 hat sich das Transaktionsvolumen auf mehr 64 Mrd. Euro mehr als verdoppelt, während die Anzahl der Deals um rund 50 % auf mehr als 3.300 gestiegen ist. Herausforderungen, wie die stetige Notwendigkeit, ihre Existenz zu rechtfertigen, Konkurrenz aus dem Private-Equity-Bereich und zuletzt die Corona-Pandemie stellen die Venture-Capital-Abteilungen der Realwirtschaft vor neue Herausforderungen. Die Autoren machen fünf Vorschläge, wie den Herausforderungen begegnet werden kann.

Erstens sollte ein Virtual Operating Model geschaffen werden, das die drei Schlüsselaspekte Prozesse, Aufbauorganisation und Governance sowie Führung umfasst. Zweitens sollte Smart Capital bereitgestellt werden. Dieses geht über Geld hinaus und umfasst bspw. Expertise, Produktionskapazitäten und Vertriebskanäle. Im Gegensatz zu unabhängigen Venture-Capital-Gebern können unternehmenszugehörige auf die Ressourcen der Unternehmen zugreifen, denen sie angehören.


Quelle: Roland Berger

Die konkreten positiven Auswirkungen der Investments für das Mutterunternehmen sollten herausgearbeitet werden. Dazu gilt es, bei der Zielsetzung möglichst viele quantifizierbare finanzielle Faktoren zu berücksichtigen, die von internen Stakeholdern verstanden werden und deren Auswirkungen auf die GuV des Unternehmens nachvollziehbar sind. Viertens müssen die mitunter widerstreitenden Interessen aus dem Mutterunternehmen und aus dem Venture-Capital-Umfeld ausbalanciert werden. Zuletzt können Investments auf neuen Wegen durchgeführt werden, etwa durch das Aufsetzen neuer Fonds mit externen Investoren. Somit können die Mutterunternehmen ihre strategischen Ziele unter Einbindung fremden Kapitals verfolgen.

 

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