Markteffizienz: Trading mit passiven Investoren
In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Aktien von Unternehmen, die von passiven Investoren gehalten werden, erheblich gestiegen. Marco Sammon von der Harvard University und John J. Shim von der University of Notre Dame untersuchen in einem Research Paper, wer bei Käufen und Verkäufen durch Indexfonds und ETFs die Gegenposition einnimmt. Für ein US-Sample im Zeitraum 2002 bis 2021 unterscheiden die Autoren 10 Investorengruppen, darunter Indexfonds, aktive Fonds, große Finanzinstitute, Insider, Leerverkäufer und Unternehmen.
Bei der Gruppe der Unternehmen sind alle Möglichkeiten zu berücksichtigen, die zu einer Veränderung der Anzahl der ausstehenden Aktien führen können. Dazu gehören nicht nur direkte Aktivitäten der Unternehmen wie Buybacks und Seasoned Equity Offerings, sondern auch weniger direkte Kanäle wie Mitarbeiteraktien und die Ausübung von Optionsscheinen und Wandelanleihen. Diese weniger direkten Mechanismen sind quantitativ sehr bedeutend und erklären etwas mehr als 50 % der Schwankungen in der Gesamtaktivität des Unternehmens.
Es zeigt sich, dass Unternehmen bei Nachfrageschocks durch passive Investoren – sowohl positiv als auch negativ – die wichtigste Gruppe für das Markt-Clearing sind. Wenn Passive einen Prozentpunkt der ausstehenden Aktien eines Unternehmens kaufen oder verkaufen, werden 0,64 Prozentpunkte hiervon durch die Unternehmen bedient. Weitere 0,24 Prozentpunkte entfallen auf Leerverkäufer. Werden lediglich Quartale betrachtet, in denen die Indexfonds netto als Käufer auftreten, bedienen die Unternehmen 0,95 % von deren Nachfrage.
Who clears the Market for 1 pp of Index Fund Demand?
Quelle: Sammon, Shim, 2024
Der Absolut|performance analysiert alle Asset-Klassen und Investmentstrategien anhand von repräsentativen Indizes für institutionelle Investoren und zeigt einzigartige Rendite-Risiko-Vergleiche und innovative Grafiken.