11.04.2019 | Märkte

Strukturelle Veränderungen im Markt für Green Bonds

Der Markt für Green Bonds ist von 2007 bis 2017 von 1,48 Mrd. USD auf 173,61 Mrd. USD gewachsen, zeigt Franklin Templeton in einer kurzen Marktanalyse. Im vergangenen Jahr hat sich das Wachstum aber abgeflacht auf weniger als 5 %. Demgegenüber steht ein von der OECD ermittelter Bedarf in Höhe von 6 Bio. USD jährlich für den Ausbau klimaresistenter Infrastruktur.
Zertifizierte Green Bonds waren in den letzten Jahren bei den Investoren zwar sehr beliebt, in letzter Zeit sind aber vermehrt nachhaltige Schuldtitel, wie grüne Kredite, nachhaltigkeitsorientierte Darlehen und grüne Hypotheken in den Fokus gerückt. Die nachhaltigen Schuldtitel verzeichneten 2018 ein sprunghaftes Wachstum von mehr als 600 %, was unter anderem darauf zurückgeführt wird, dass Anleger hier ihren Bedürfnissen besser entsprechende Produkte finden und die Emissionsvolumina unter der üblichen Mindestgröße von 300 Mio. USD liegen dürfen.
Bei zertifizierten Green Bonds müssen z.B. 90 % der Erlöse für die Finanzierung eines bestimmten Nachhaltigkeitsprojekts in einem festgelegten Bereich (wie Erneuerbare Energien) verwendet werden.   
 
2018 war das erste Jahr, in dem grüne Anleihen stärker überzeichnet waren als andere. 72 % wiesen nach sieben Tagen engere Spreads auf als herkömmliche Anleihen. Obwohl grüne Anleihen teurer sind als herkömmliche Produkte, ist lediglich die Hälfte der Investoren als nachhaltigkeitsorientierte Investoren zu klassifizieren.

Bestand der Markt für grüne Anleihen im Jahr 2013 vor allem aus grünen Staatsanleihen und Emittenten der Sektoren Energie, Finanzen und Versorgung, wird er mittlerweile von wesentlich mehr Sektoren genutzt. Hinzugekommen sind u.a. Kommunikation, Konsumgüter und Industrie. Die Anzahl ist von vier Einzelemittenten im Jahr 2008 auf 300 im Jahr 2018 angestiegen.


Quelle: Bloomberg, Franklin Templeton

Trotz des etwas schwächeren Wachstums wird von einem weiter steigenden Interesse der Anleger an grünen Anleihen ausgegangen. Mit Blick auf die Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens reichen zudem die Green Bond Principles als freiwillige Selbsverpflichtung nicht mehr aus und müssen durch eine weltweit gültigen CO2-Preis ergänzt werden.


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