10.06.2021 | Märkte

Ökonomische Auswirkungen des Klimawandels

Der Klimawandel führt zu steigenden Temperaturen sowie vermehrten Extremwetterereignissen und stellt damit ein großes Risiko für wirtschaftliche Aktivitäten weltweit dar. Das Swiss Re Institut befasst sich in einem Report mit den Folgen des Klimawandels für die Wirtschaft.
Dazu haben die Autoren Transitionsrisiken und physische Risiken identifiziert und zusammengefasst. Die physischen Risiken wurden mit Hilfe eines dreistufigen Ansatzes bewertet: Im ersten Schritt wurde der Verlust des BIP anhand von Szenarioanalysen ermittelt. Als nächstes wurde die Exposition verschiedener Länder zu akuten physischen Risiken, also vermehrten Unwetterereignissen, untersucht und in einem Klimarisiko-Score zusammengefasst. Abschließend wurde aus den beiden Kennzahlen und unter Berücksichtigung der Anpassungsfähigkeit der Länder ein aggregierter Klimaindex konstruiert. Der Index ordnet die Volkswirtschaften nach ihrer allgemeinen Verwundbarkeit gegenüber den Risiken des Klimawandels. Um sich der Bewertung der Transitionsrisiken zu nähern, wurde eine Kohlendioxidsteuer-Szenarioanalyse verwendet.

Für das Baseline Szenario wurden bereits zugesagte Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt und entsprechend von einem Temperaturanstieg von 1.5–2.6°C bis Mitte des Jahrhunderts ausgegangen. Die Autoren kommen hier zu dem Ergebnis, dass das globale BIP um -11 bis -14 % geringer ausfallen würde, als in einer Welt ohne Klimawandel, d.h. bei 0°C Veränderung. Selbst in einem Szenario, in dem die Pariser Klimaziele erreicht werden, würde das BIP sinken, allerdings weniger stark (um -4,2 %). In einem Szenario, in dem keine Maßnahmen zur Eindämmung getroffen werden und mit einem Temperaturanstieg um 3,2°C bis zur Mitte des Jahrhunderts gerechnet wird, würde die Weltwirtschaft um -18 % schrumpfen.
 

Quelle: Swiss Re Institute (2021)

Einige Länder werden die Auswirkungen des Klimawandels stärker spüren als andere. Südostasien, Ostasien und Lateinamerika werden wahrscheinlich am stärksten von Trockenheit betroffen sein. Viele Länder in Nord- und Osteuropa werden mehr Niederschläge und Überschwemmungen erleben. Die Analyse des Climate Economics Index zeigt, dass viele entwickelte Volkswirtschaften der nördlichen Hemisphäre weniger anfällig für die allgemeinen Auswirkungen des Klimawandels sind. Sie sind sowohl den damit verbundenen Risiken weniger ausgesetzt als auch besser gerüstet diese zu bewältigen. USA, Kanada und Deutschland sind unter den Top 10 der am wenigsten gefährdeten Länder.
 

Quelle: Swiss Re Institute (2021)

 

Mit der Publikation Absolut|impact zeigt Absolut Research das Spektrum nachhaltiger Investments für institutionelle Investoren auf. Anleger erfahren durch Fachbeiträge zu Strategien, Trends, Methoden und Regulierung, wie sie nicht nur ihr Portfolio, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen (mit)gestalten können.

Abonnenten von Absolut Research können weiterführende Informationen hier herunterladen:
Mehr zum Thema "Klimawandel"
zurück