15.01.2019 | Märkte

Nachhaltigkeit der Kapitalanlage des Bundes

Der Bund hat über verschiedene Sondervermögen auch Aktien von Öl- und Gasunternehmen erworben, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/die Grünen hervorgeht. Danach befinden sich in der Versorgungsrücklage des Bundes, die ein Gesamtvolumen von 13 Mrd. Euro hat, Aktien von Öl- und Gasunternehmen mit einem Wert von 284 Mio. Euro. Dies entspricht einem Portfolioanteil von 2,2 %.

Auch über den Versorgungsfonds des Bundes (Volumen 4,7 Mrd. Euro), den Versorgungsfonds der Bundesagentur für Arbeit (4,9 Mrd. Euro) und den Vorsorgefonds der sozialen Pflegeversicherung (8,7 Mrd. Euro) ist der Bund mit zwischen 1,6 % und 2,4 % der einzelnen Sondervermögen an börsennotierten Versorgern sowie Öl- und Gas-Unternehmen beteiligt. In allen vier Sondervermögen werden Nachhaltigkeitskriterien bislang nicht explizit berücksichtigt. Ein Nachhaltigkeitskonzept wird derzeit jedoch in den für die Verwaltung dieser Sondervermögen zuständigen Ministerien abgestimmt, teilt die Bundesregierung mit.


Quelle: Bundesregierung

Dagegen berücksichtigt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit einem Stiftungskapital von 2,2 Mrd. Euro nachhaltige Aspekte in der Anlage. Sie investiert zu mindestens zwei Dritteln in verzinsliche Wertpapiere, bis zu 24 % in Aktien und 9 % in Immobilien und nachhaltige Sachwerte. Laut Anlagerichtlinien müssen mindestens 80 % des direkten Aktienbestands sowie 80 % der börsennotierten Unternehmensanleihen in einem Nachhaltigkeitsindex gelistet sein. Dabei orientiert sich die Stiftung am Dow Jones STOXX Sustainability Index, dem FTSE4Good, dem französischen Euronext von Vigeo und dem Ethibel Sustainability Index (ESI).


Der zur Finanzierung von Zwischen- und Endlagerung gegründete Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) wird ebenfalls nach nachhaltigen Kriterien verwaltet. Die Mitglieder des Gründungsteams Anja Mikus, Patrick Busch und Berenike Wiener beschreiben in Absolut|impact #3/2018, wie die Anlagerichtlinien und -strategie unter Einbezug von Nachhaltigkeitsaspekten gestaltet werden.
 

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