Management von Biodiversitätsrisiken im Finanzsystem
Eine Arbeitsgruppe der Zentralbanken-Organisation Network for Greening the Financial System (NGFS) hat nach 12-monatiger Analyse einen Abschlussbericht vorgelegt, der die Bedeutung von Biodiversitätsrisiken für das Finanzsystem untersucht. Der Verlust der biologischen Vielfalt stellt in zweierlei Hinsicht eine erhebliche Bedrohung dar. Erstens sind alle wirtschaftlichen Aktivitäten abhängig vom natürlichen Umfeld, in dem sie erbracht werden. In dem Maße, in dem physische Risiken dieses Umfeld gefährden, sind daher auch Finanz- und Wirtschaftssystem betroffen. Zweitens fußen wirtschaftliche Aktivitäten oftmals auf der Ausbeutung von Biodiversität und können ihrerseits von Transitionsrisiken betroffen sein.
Quelle: NGFS
Diese Risiken stehen in enger Wechselwirkung mit dem Klimawandel: Der Klimawandel ist eine der Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt, wichtige Aktivitäten (wie Landnutzungsänderungen und Entwaldung) tragen zu beiden Bedrohungen bei, während gesunde Ökosysteme die Widerstandsfähigkeit gegenüber zunehmenden Klimaschocks erhöhen. Infolgedessen könnten die durch den Verlust der biologischen Vielfalt verursachten physischen Risiken und Übergangsrisiken zusammenwirken und sich zu systemischen Risiken verdichten, warnen die Autoren.
Die Studie empfiehlt daher Biodiversitätsrisiken in das allgemeine Risikomanagement zu integrieren. Beispielsweise indem Wirkungsanalysen, Stresstests oder Szenario-Analysen um diese Aspekte verfeinert werden. Dazu könnte gehören, zur Entwicklung von Biodiversitäts-Taxonomien beizutragen, Umwelt-, Sozial- und Governance-Ratings (ESG) unter Einbeziehung der Biodiversität zu fördern, Optionen für die Integration von Biodiversitätsaspekten in die Geldpolitik zu untersuchen und den Schutz der Biodiversität in die Investitionsportfolios der Zentralbanken aufzunehmen.
Mit der Publikation Absolut|impact zeigt Absolut Research das Spektrum nachhaltiger Investments für institutionelle Investoren auf. Anleger erfahren durch Fachbeiträge zu Strategien, Trends, Methoden und Regulierung, wie sie nicht nur ihr Portfolio, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen (mit)gestalten können.
