Corporate Governance als Anlagestrategie
Das Credit Suisse Research Institute hat in einer im Januar 2016 veröffentlichten Studie die Wechselwirkung zwischen Unternehmenserfolg und Good Governance, d.h. einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung untersucht. In neun Beiträgen werden die Aspekte der Corporate Governance aus unternehmensinterner, regulatorischer und investorenspezifischer Sicht beleuchtet.
In einem Beitrag werden verschiedene Investmentstrategien gezeigt, die auf der Einschätzung der Governancequalität der Zielunternehmen basieren. Die Autoren stellen fest, dass der Einfluss der Governance auf die Aktienperformance stark in Abhängigkeit der betrachteten Branche schwankt. Vor allem im Finanzsektor und Telekommunikationssektor kann die Governancequalität einen positiven Einfluss auf die Performance ausüben. 
Quelle: Credit Suisse
Ebenfalls zeigen die Autoren, dass einfache, aggregierte Kennzahlen, die die Governance messen, mittlerweile vom Markt weitestgehend eingepreist werden und zu keiner Outperformance mehr führen. Stattdessen sollten Investoren ihren Fokus auf Strategien legen, die granulare Änderungen der Governancestruktur in den Mittelpunkt stellen, meinen die Autoren. Dazu zählen etwa die Entlohnung des CEOs oder die Höhe des nötigen Aktionärsanteils zum Beschluss von Mergers und Acquisitions. Darüber hinaus können Strategien, die Veränderungen dieser Details berücksichtigen, eine signifikante Outperformance erzielen, erklären die Autoren.
Quelle: Credit Suisse
Ein anderer Beitrag untersucht, ob eine Long-Short-Strategie auf Basis der Erkenntnisse signifikantes Alpha erzielt. Dazu wird ein Governance Index herangezogen, der 24 Shareholder-Rechte aggregiert. Zuletzt konnte während des Zeitraums der Dotcom-Blase zwischen 1999 und 2001 ein Alpha durch den Faktor Governance generiert werden. Von 2005 bis 2006 wiesen Unternehmen mit guter Governance jedoch eine Underperformance auf.
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