Auswirkung der Dekarbonisierung von Investmentfonds
Martin Rohleder, Marco Wilkens und Jonas Zink von der Universität Augsburg haben in einem Research Paper untersucht, welche Auswirkungen Desinvestments von Investmentfonds zum Zweck der Dekarbonisierung auf die Aktienpreise der betroffenen Unternehmen haben und ob dies einen positiven Effekt auf ihre CO2-Bilanz hat.
Zunächst berechnen die Autoren die gewichtete CO2-Intensität der untersuchten europäischen und US-amerikanischen Investmentfonds und zeigen, dass durch den Verkauf der schmutzigsten 1,5 % des Portfolios die CO2-Intensität um 24,1 % verbessert werden kann. Im zweiten Schritt werden die tatsächlich durchgeführten Transaktionen mit dem Ziel der Dekarbonisierung identifiziert und die Auswirkungen hiervon auf die Aktienpreise bemessen. Hierzu werden die Dekarbonisierungs-Trades für die Unternehmen für jedes Quartal aggregiert und daraus die Kennziffer Dekarbonisierungs-Verkaufsdruck (DSP) berechnet.
Es zeigt sich, dass DSP einen signifikant negativen und persistenten Einfluss auf den Aktienpreis der Unternehmen hat. Mit anderen Worten, wenn Investmentfonds aus Gründen der Dekarbonisierung Aktien eines Unternehmens abstoßen, ist der Verkaufsdruck groß genug, dass der Aktienkurs nachhaltig sinkt. Durch zwei Robustheitstests wird gezeigt, dass dieser Effekt weder auf Preisdruck durch andere Gründe (HGSP) zurückgeführt werden kann, noch handelt es sich um einen allgemeinen Trend unter Firmen mit schlechter CO2-Bilanz (HCI).
Quelle: Rohleder, Wilkens, Zink, Journal of Banking and Finance, 2021
Zuletzt werden die Auswirkungen der Divestments auf die CO2-Emissionen der Unternehmen untersucht. Firmen, die unter Dekarbonisierungs-Verkaufsdruck stehen, reduzieren in den folgenden vier Jahren ihre CO2-Emissionen um 2 bis 3 %, wohingegen Unternehmen, bei denen der Verkaufsdruck fehlt, ihre Emissionen ausweiten.
Quelle: Rohleder, Wilkens, Zink, Journal of Banking and Finance, 2021
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