Eigendynamik!

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Man mag es kaum glauben, aber Nachhaltigkeit, Sustainable Finance und ESG-Integration haben sich im Jahr 2018 einen prominenten Platz auf der Agenda institutioneller Investoren in Europa, vor allem im deutschsprachigen Raum erarbeitet.

Das hat viele Gründe. Zum einen gab es ein latentes Defizit dieser Themen im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn, insbesondere Skandinavien und den Niederlanden. Zum anderen hat sich aufgrund einiger prominenter Unternehmensskandale die Erkenntnis verstärkt, dass Nachhaltigkeit sich nicht ausschließlich über ökologische und soziale Aspekte definiert, sondern auch die Governance einen großen Einfluss auf die Rendite- und Risikostruktur hat, wodurch sie zunehmend als Teil der Finanzanalyse angesehen wird.

Die Verabschiedung der 17 Sustainable Development Goals und die 2-Grad-Vereinbarung auf der COP 21 im Jahr 2015 haben Investoren und ihren Stakeholdern klargemacht, dass es nicht egal ist, was man mit dem anvertrauten Vermögen machen sollte. Die EU-Initiative im Jahr 2017, die schnell in einen Aktionsplan mündete, hat das Thema weiter vorangebracht.

Inzwischen gibt es hierzulande eine vertiefte Diskussion um die Fiduciary Duty im Rahmen eines auch unter Solvency II geforderten Prudent-Person-Prinzips. Die PRI-Initiative begleitet institutionelle Investoren weltweit dabei, Nachhaltigkeit im Portfolio umzusetzen – lesen Sie hierzu das Interview mit Dustin Neuneyer, Head of Europe.

Aus der seit letztem Jahr zu spürenden, sich verstärkenden Eigendynamik ergeben sich neue Herausforderungen, bei deren Bewältigung wir Sie auch 2019 mit nachhaltigen und pragmatischen Perspektiven begleiten werden.


Ausgabe: Absolut|impact 4|2018