Beschleuniger oder Bremser

Absolut|impact #2/2020}

Wird die Covid-19-Pandemie als Beschleuniger von nachhaltigen Finanzanlagen wirken? Oder wird die Rezession dazu führen, dass Klimaschutz- und ESG-Investing unter dem Deckmantel wirtschaftlicher Sachzwänge wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden?

Eine eindeutige Antwort wird es hier kaum geben. Unzweifelhaft ist, dass die Krise auch positive Effekte hat, wenn Industrien zu den Gewinnern zählen, die das Thema Nachhaltigkeit voranbringen. Beispielsweise hat sich die Digitalisierung der Arbeitswelt rasant weiterentwickelt und bei Arbeitgebern zu einer neuen Akzeptanz alternativer Arbeitsmodelle geführt. Dies spart Zeit und Wege – Gleiches gilt für Veranstaltungen aller Art.

Der Lockdown führte bei vielen Betroffenen zu einer veränderten Wahrnehmung – weniger Termine und Reisen, weniger Konsum, mehr Konzentration auf das, was wichtig ist. Dies mag für Ökonomen unerfreulich klingen, ebnet aber bewussten Konsum- und hoffentlich auch Investitionsentscheidungen den Weg.

Die PRI schreiben in einem Covid-19-Briefing, dass es gerade jetzt wichtig ist, sich als institutioneller Investor zu engagieren und sowohl kritische Fragen zu stellen als auch zukunftsrelevante Entscheidungen in den Unternehmen zu begleiten. Wie dies durch die Einbindung von Consultants geschehen kann, ist Thema in diesem Heft.

Die EU-Kommission gibt mit dem Green Deal auch für die Zeit nach Covid-19 eine klare Linie für den Aufbau einer nachhaltigen Wirtschaft vor, der Sustainable-Finance-Beirat fordert Vergleichbares für Deutschland. Die institutionellen Anleger haben es in der Hand, hier gestaltend mitzuwirken. Nutzen Sie diese Chance!

Virenfreie Grüße

Ellen Hörth
Chefredakteurin




Ausgabe: Absolut|impact #2/2020