Bürde oder Chance?

Absolut|impact 2|2017}
Die Situation institutioneller Investoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist keine leichte. Das Fehlen eines auskömmlichen, risikofreien Zinses sowie die zunehmenden regulatorischen Hürden fordern die Anleger. Viele institutionelle Anleger müssen eine vollständig neue Asset Allocation aufbauen, um die Verpfl ichtungsseite zu bedienen. Sie muss riskoreicher und damit auch diversifi zierter gestaltet sein, damit das Risiko im akzeptablen Rahmen bleibt. Zudem kann die Kapitalanlage allein nicht Lösung des Problems sein, sondern die Altersvorsorgeprodukte müssen sich weg von garantierten Leistungen bewegen, zumindet so lange es ein Nullzinsumfeld gibt.

In diesem Umfeld fällt die Forderung, mehr nachhaltige Kriterien und ESG-Aspekte in die institutionelle Kapitalanlage einzubauen, vielfach noch auf ein geteiltes Echo. Investoren fühlen sich schlicht überfordert, sehen es als Bürde, auch noch an dieser Front tätig zu werden. Zudem steht in vielen Anlageregularien zwar die Verpfl ichtung, den Garantiezins zu erwirtschaften, nicht aber, wie dies zu erfolgen hat. Nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen, hat bislang keine institutionelle Verankerung. Gleichfalls geht immer noch das Vorurteil um, dass mit dem Einbezug von ESG-Kriterien Nachteile in der Performance verbunden sind.

Um institutionellen Investoren einen pragmatischen Weg zu ESG und Nachhaltigkeit zu weisen, veröffentlichen wir den Absolut|impact, der in dieser Ausgabe wiederum mit einem Investor-Erfahrungsbericht und praxisnahen Artikeln zeigt, wie die Chancen von ESG genutzt werden können.

Die Implementierung von ESG-Kriterien kann also Bürde und Chance zugleich sein!

Michael Busack
Herausgeber


Ausgabe: Absolut|impact 2|2017