Ode an die Nachhaltigkeit

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Nach intensiven Monaten der Vorbereitung war es im Februar soweit: Die High-Level Expert Group on Sustainable Finance (HLEG) der EU-Kommission hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Er ist ein Meilenstein für die Integration von Nachhaltigkeit in die institutionelle Kapitalanlage bzw. die Ausgestaltung eines nachhaltigen Finanzsystems auf europäischer Ebene. Der Weg ist nun in Teilen vorge zeichnet, gegangen werden muss er jetzt von den Beteiligten – der Politik, der Aufsicht, der Asset-Management-Industrie und vor allem den institutionellen Investoren.

Entscheidend ist die Nachfrageseite. Nur wenn institutionelle Investoren die Nachfrage nach nachhaltigen Kapitalanlagen erhöhen, die Integration von ESG in Entscheidungsprozesse und deren Dokumentation fordern sowie Nachhaltigkeitsrisiken als finanzielle Risiken begreifen, werden die Anbieter reagieren. Aber auch für die Anbieterseite selbst können sich enorme Chancen ergeben, sich im Wettbewerbsumfeld neu zu positionieren.

Gleichfalls muss Nachhaltigkeit mit wirtschaftlicher Rationalität in Einklang gebracht werden. Ist die Performance nachhaltig schlechter, werden es Investoren in der Argumentation gegenüber den eigenen Gremien schwerer haben. Wir haben daher unsere Analyse nachhaltiger und nicht nachhaltiger Fonds aus Ausgabe #01/2016 fortgesetzt und sind zu einigen interessanten Ergebnissen gekommen.

Ich freue mich auch über die neuen Perspektiven von Professor Klaus Schwab, dem Gründer des World Economic Forums in Davos, der in diesem Jahr ebenfalls das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda hatte und ein Qualitative Easing als Hebel für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem fordert.

Michael Busack
Herausgeber


Ausgabe: Absolut|impact 1|2018