08.12.2021 | Märkte

Ökonomische Perspektiven für die Staaten Afrikas

Durch eine wachsende Bevölkerung, die hohe Anzahl junger Menschen und die zunehmende Urbanisierung besteht für Afrika die Chance, andere Emerging Economies in den kommenden Dekaden wirtschaftlich zu überholen, schreibt Prof. Ton Dietz in einer kurzen Analyse für NN Investment Partners. Zwar gibt es unterschiedliche Schätzungen zur Bevölkerungsentwicklung Afrikas, alle gehen aber von einen weiteren Anstieg aus. Der hohe Anteil junger Menschen kann zu einer sogenannten demographischen Dividende führen, wobei die Politik durch die richtigen Maßnahmen unterstützen muss, um den jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen, so dass Gewalt und Radikalisierung vermieden werden. Dies umfasst bspw. den Ausbau des Arbeitsmarktes für junge Menschen, bessere Bildung für Mädchen und darüber hinaus eine Verbesserung der Wasserversorgung sowie des Gesundheitswesens. Obwohl es im internationalen Vergleich in Afrika weiterhin hohen Verbesserungsbedarf bei Bildung und Gesundheit gibt, hat sich die Lage verbessert, was sich an steigenden Lebenserwartungen und Alphabetisierungsraten ablesen lässt. 


Quelle: UN

Der Zugang zu Finanzkapital hat sich für die Region Subsahara deutlich verbessert und ein Bericht des World Economic Forum hebt hervor, dass die ausländischen Direktinvestitionen auf 42 Mrd. Euro gestiegen sind. Trotz der weiterhin hohen inländischen Steuervermeidung und Kapitalflucht sind die Finanzmärkte gewachsen, wobei das Kapital nicht nur aus Europa und Nordamerika, sondern zunehmend aus anderen Emerging Markets stammt. Seit dem Jahr 2000 haben 17 neue Wertpapierbörsen in Afrika eröffnet. Mit dem Boom der lokalen Finanzmärkte ist das Interesse der Investoren für afrikanische Staatsanleihen gestiegen. Das von der Afrikanischen Entwicklungsbank gestartete Green-Bond-Programm ist ein weiterer Kanal, über den die weitere Entwicklung gefördert werden soll.

Die Corona-Pandemie hat Afrika nicht nur direkt, sondern auch indirekt über die negativen Effekte auf Importeure und Exporteure getroffen, schreibt der Autor in einer Ergänzung. Trotz einer erwarteten wirtschaftlichen Krise in Folge der Pandemie geht er von langfristig vielversprechenden Perspektiven für den Kontinent aus. 


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