Wirkung von ESG-Scores auf CO2-Emissionen
In einem IMF Working Paper untersuchen Dalya Elmalt, Deniz Igan und Divya Kirti, ob es einen Zusammenhang zwischen ESG-Scores und den Veränderungen des CO2-Ausstoßes von Unternehmen gibt. Die Autoren versuchen damit die Wirksamkeit privater Anreize für die Erreichung globaler Klimaziele zu messen. Dabei fokussieren sich die Autoren auf 52 Unternehmen mit besonders hohen Emissionen, die für 30 % der CO2-Emissionen seit dem Jahr 2002 verantwortlich sind. Angesichts des Wachstums nachhaltiger Investment-Strategien würde ein starker Link zwischen ESG-Score und Emissionen einen Anreiz für die Unternehmen darstellen, ihren CO2-Ausstoß zu senken. Einen solcher signifikanter Zusammenhang lässt sich unter Berücksichtigung von festen Länder- und Unternehmenseffekten nicht feststellen.
Quelle: Elmalt, Igan, Kirti, 2021
Im zweiten Schritt werden die einzelnen Dimensionen Environmental, Social und Governance separat analysiert. Die Umwelt-Säule und ihre einzelnen Bestandteile erscheinen unabhängig von den CO2-Emissionen zu sein. Lediglich bei Governance lässt sich ein statistisch schwach signifikant negativer Zusammenhang zu den Emissionen feststellen.
Quelle: Elmalt, Igan, Kirti (2021)
Zuletzt gehen die Autoren von einem fixen CO2-Budget aus, welches unter Berücksichtigung des 1,5°-Ziels nicht überschritten werden darf, und betrachten die Auswirkungen einer massiven Verbesserung der ESG-Scores der Unternehmen auf die Dauer, bis das Budget verbraucht ist. Angesichts des schwachen Zusammenhangs von Emissionsveränderungen und ESG-Scores würde selbst ein massiver Anstieg der Scores keinen erheblichen Beitrag zur Verhinderung des Klimawandels leisten. Eine rein an aggregierten ESG-Scores ausgerichtete Anlagepolitik ist dementsprechend kein hinreichender Anreiz für die Emittenten, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.
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