14.09.2022 | Märkte

Währungsabsicherung von Private Market Investments

In einer kurzen Marktanalyse diskutiert Hamilton Lane die Möglichkeiten und Kosten des Währungs-Hedgings bei Private Market Investments. Für einen Euro-basierten Investor eines US-Private-Equity-Portfolios machten Wechselkursschwankungen in den vergangenen zehn Jahren 28 % der Volatilität aus. Eine wesentliche Schwierigkeit besteht darin, dass der genaue Exit-Zeitpunkt bei Private Markets nicht feststeht – anders als bei klassischen Anleihen. Daher kann es zu einem Mismatching von Timing und Umfang des Hedges kommen. Weiterhin ist es nicht trivial, das FX-Risiko zu quantifizieren: Die Basiswährung des Fonds kann Investments des General Partners in anderen Regionen verdecken. Gleiches gilt, wenn auf Ebene von Portfoliounternehmen gearbeitet wird: Auch diese können erhebliche Teile ihres Umsatzes in anderen Währungsräumen erwirtschaften.

Umsetzbar ist FX-Hedging über Optionen. Dies vermeidet größere Hedging-Verluste bei entsprechenden Währungsentwicklungen, geht aber mit unmittelbaren Kosten durch die Prämien einher. Die Kosten bei der Nutzung von Forwards hängen vom Zinsunterschied der Währungen und der Währungsbasis ab. Im aktuellen Umfeld, in dem die Fed die Zinsen schneller anhebt als die EZB, wird es für Euro-basierte Investoren teurer, ihre Währungsrisiken über Forwards abzusichern, da auch diese mit hohen Hedging-Kosten einhergehen können. Insbesondere wenn sehr langfristig investiert wird und auslaufende Investment durch neue ersetzt werden, können die Kosten höher sein als der Nutzengewinn durch die Risikominderung.



Quellen: Hamilton Lane, Bloomberg


Insgesamt kommen die Autoren zu dem Schluss, dass für die meisten langfristigen Private-Markets-Investoren Kosten, Liquiditätsanforderungen und Komplexität die potenzielle Risikoreduzierung durch Währungsabsicherungen überwiegen. General Partner mit ihrem besseren Einblick in kurzfristigen Exposures sowie offene Fonds mit Anteilsklassen in unterschiedlichen Währungen neigen hingegen dazu, ihre Währungsrisiken teilweise abzusichern.


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