Trends bei Schuldscheindarlehen

Im ersten Halbjahr 2019 wurden Schuldscheine im Wert von 14 Mrd. Euro emittiert, zeigt ein Marktbericht der Erste Group. Damit liegt der Primärmarkt auf dem Niveau der Rekordjahre 2016 und 2017, in denen jeweils 30 Mrd. Euro emittiert wurden. Die Internationalisierung der Emittentenbasis nimmt zu und Unternehmen aus Osteuropa und Skandinavien werden zunehmend aktiv. Vereinzelt sind auch Emissionen aus den USA und Asien zustande gekommen. Dennoch stellen deutsche Emittenten mit 50 % nach wie vor die größte Gruppe. Auch bei den Währungen steigt die Vielfalt, wobei der Euro mit 85 % weiter dominiert. Hinsichtlich der Laufzeiten gab es hingegen kaum Veränderungen, meist werden Schuldscheine mit Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren emittiert.


Quelle: Bloomberg, Erste Group

Die Spreads am Schuldscheinmarkt sind weitgehend intransparent, doch stellen die Autoren fest, dass nach Rückgängen in den Jahren 2016 bis 2018 im laufenden Jahr erstmals wieder höhere Spreads zu verzeichnen waren. Wesentlicher Grund hierfür war der Wegfall der Stützung durch die EZB. Tendenziell reagieren Schuldscheine langsamer als Anleihen auf Zinsentwicklungen, wodurch ihre Volatilität geringer ist. Dies ist auch auf die Buy-and-Hold-Natur des Investments zurückzuführen, das nur sehr selten am Sekundärmarkt gehandelt wird. Gegenüber dem Anleihenmarkt konnte der Schuldscheinmarkt seinen Preisvorteil ausbauen. Seit dem Vorjahr hat sich der Kostenvorteil eines fünfjährigen Schuldscheins im Vergleich zu einer entsprechenden Anleihe auf 45 Basispunkte verdreifacht. Für Emittenten ergibt sich damit neben der Verbreiterung der Investorenbasis auch eine Kostenersparnis. Ein wichtiger Markttrend sind grüne Schuldscheine. Dieses Teilsegment ist noch relativ jung, die erste Emission erfolgte 2016. Seit Jahresbeginn entfiel auf grüne Schuldscheine jedoch bereits ein Emissionsvolumen von 1 Mrd. Euro.


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