20.08.2019 | Märkte

Systemische Finanzrisiken durch Nicht-Banken

Das European Systemic Risk Board hat in einer umfangreichen Analyse die systemischen Risiken und Anfälligkeiten durch Nicht-Bank-Finanzintermediäre in der EU untersucht. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Investmentfonds. Per Ende 2018 verwalteten die betrachteten Investmentfonds sowie andere Finanzinstitutionen zusammen 41,9 Billionen Euro, ein Rückgang um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr. Grund für den Rückgang waren Bewertungsveränderungen zum Jahresende. Bei Anleihenfonds ging der Trend zuletzt hin zu besseren Kreditqualitäten und geringeren Durationen. Steigen die Zinsen abrupt an, besteht jedoch weiterhin das Risiko, dass starke Abflüsse aus den Fonds zu Preiskorrekturen an den Anleihemärkten führen. Die Autoren sehen die Gefahr, dass es im Markt zu Liquiditätsengpässen kommen kann.


Quelle: EZB

Angesichts des Niedrigzinsumfeldes herrscht starke Nachfrage nach Loans – auch bei Covenant-Lite-Strukturen – was im Falle eines ökonomischen Abschwungs zu höheren Ausfallraten führen kann. Im Bereich von Commercial Real Estate spielen Nicht-Bank-Finanzierungen eine zunehmend wichtige Rolle, wodurch neue Transmissionskanäle erwachsen können. Grenzüberschreitende Reallokationen von Immobilienfonds bergen die Gefahr starker Preisschwankungen und höherer Korrelationen der globalen Immobilienmärkte. Ansteigende Korrelationen werden auch als ein Risiko des Wachstums des ETF-Marktes gesehen. Sowohl starker Leverage als auch prozyklisches Verhalten verursachen Risiken für die Finanzstabilität im Derivatemarkt. Weitere Risiken ergeben sich aus der Abwicklung von Transaktionen über zentrale Clearing-Stellen: Zwar sind dies wichtige Stellen, um Risiken zwischen Marktteilnehmern zu verringern, jedoch schaffen sie auch eine zusätzliche Verknüpfung der Clearing-Mitglieder.


Quelle: BIS, ESRB, Bloomberg


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