04.11.2024 | Research

Portfoliomanager reagieren auf Sustainability-Fondsratings

Nach der Einführung der Nachhaltigkeitsbewertungen von Fondsmanagern durch Morningstar im März 2016 ("Sustainability Globe"-Ratings) erhöhten viele Fonds ihre Investitionen in nachhaltige Aktien, um neue Mittelzuflüsse anzuziehen. Diese Investitionen schnitten jedoch häufig schlechter ab, was zu einem Konflikt zwischen guten Sustainability-Ratings und der Erzielung überdurchschnittlicher Renditen führte, zeigt ein Paper der Stockholm School of Economics im Journal of Financial Economics.

Zu Beginn führten hohe Sustainability-Fondsratings zu neuen Mittelzuflüssen in die entsprechenden Fonds. Doch sobald die relativ schlechtere Performance der nachhaltigen Investments deutlich wurde, verlor die Nachhaltigkeitsbewertung an Bedeutung für die Zuflüsse. Fonds-Investoren richteten ihr Augenmerk wieder stärker auf die finanzielle Performance, und Fondsmanager passten ihre Strategien an, indem sie den Fokus auf Nachhaltigkeit im Sinne der Ratings verringerten.


Statistik der Stichprobe


Quelle: Gantchev, Giannetti, Li (2024)


Die Autoren Nickolay Gantchev, Mariassunta Giannetti und Rachel Li zeigen, dass Investoren anfangs davon ausgingen, dass die Nachhaltigkeitsratings ein Indikator für zukünftige Renditen seien, sich diese Erwartung jedoch als falsch herausstellte. Langfristig hatten die Globe-Ratings keinen Einfluss auf die Kapitalzuflüsse. Die Analyse deckt Fonds ab, die im Zeitraum von Juli 2015 bis September 2017 bei der Einführung der Globe-Ratings am Markt waren.

Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass Transparenz in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Fondsportfolios allein nicht ausreicht, um mehr Kapital in nachhaltige Anlagen zu lenken, wenn diese keine starke finanzielle Performance aufweisen.


Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds und ETFs mit Fokus auf Nachhaltigkeit jeden Monat in der Publikationsreihe Absolut|ranking in der Kategorie Sustainability.
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