16.04.2019 | Märkte

Performance alternativer Risk-Premia-Strategien 2018

Risk-Premia-Strategien lieferten im Jahr 2018 überwiegend enttäuschende Ergebnisse, wie Mellon Investment Management in einer Analyse schreibt und mögliche Ursachen erörtert. Alternative Risikoprämien werden darin in drei Gruppen aufgeteilt. Echte Risikoprämien sind eine direkte Kompensation dafür, dass bestimmte Risiken getragen werden. Darunter fallen etwa Short Vola, Währungs- und Rohstoffrisikoprämien sowie Value. Diese Art von Prämien sollte langfristig eine positive Rendite erzielen. Zweitens gibt es Marktanomalien, die auf dem Verhalten von Investoren basieren und empirisch längerfristig nachweisbar sind (neutrale Anomalien). Die Höhe der Prämie sollte geringer sein als die der echten Risikoprämien. Am geringsten sollten solche Anomalien vergütet werden, die sich auf die Risikobereitschaft von Investoren beziehen, beispielsweise Trend und Quality (defensive Anomalien). Zwischen 1990 und 2018 erzielten echte Risikoprämien höhere Sharpe Ratios als neutrale oder defensive Anomalien, wiesen allerdings auch eine höhere Downside-Korrelation zu anderen risikobehafteten Assets auf. 


Quelle: BNY Mellon

Die schwache Performance der Risk-Premia-Strategien im Jahr 2018 geht nach Ansicht der Autoren darauf zurück, dass diese heterogene Gruppe von Strategien kein ausgewogenen Verhältnis bezüglich der Arten der investierten Prämien aufwies. Wird verstärkt in echte Risikoprämien investiert, dann ist zwar die risikoadjustierte Rendite im Mittel höher, aber gleichzeitig besteht eine hohe negative Koschiefe zu Aktien, wenn Investoren ihre Risikobereitschaft verringern. Ein hohes Exposure zu echten Risikoprämien als Erklärung der schwachen Performance wird durch die Entwicklung der Korrelationen der verschiedenen Prämientypen zum VIX gestützt. Lediglich die echten Risikoprämien waren 2018 negativ zum VIX korreliert – dies allerdings so stark wie noch nie zuvor seit 1990.


Quelle: BNY Mellon


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