17.02.2022 | Märkte

Net-Zero-Ziele und Impact von ESG-Anlagen

Für die Erreichung von Netto-Null-Emissionen ist in erster Linie die Realwirtschaft verantwortlich. Aufseiten von Investoren und Kapitalmarktregulierung gewinnt daher die Wirkungsmessung immer mehr an Bedeutung, urteilt Scope in einem Marktbericht. Wichtige Grundlage dabei ist eine verbesserte Offenlegung durch Unternehmen. Allerdings müssen erweiterte Rechnungslegungs- und Regulierungsrahmen weiter entwickelt werden, um mehrere Interessensgruppen gleichzeitig bedienen zu können. Ein Kerntrend der nächsten Jahre wird daher sein, negative externe Effekte direkt in den Jahresabschlüssen zu erfassen und zu berichten.


Quelle: Scope

So ist zu erwarten, dass sich die Analyse des ESG-Impacts und des ESG-Risikos langfristig einander annähern -  denn die ESG-Impacts eines Akteurs beeinflussen das ESG-Risiko eines anderen Akteurs und umgekehrt. Dies gilt insbesondere für die systemischen Risiken, die von der globalen Erwärmung ausgehen: Großunternehmen und Regulierungsbehörden konzentrieren sich zunehmend auf die indirekte Berichterstattung über Emissionen, die in der Wertschöpfungskette anfallen ("Scope 3"). Die Bilanzierung von Lieferanten-Fußabdrücken und Emissionen im Endverbrauch bringt direkt exponierte Branchen ("Risiko") und ihre benachbarten Sektoren ("Impact") in Einklang. Diese "doppelte Wesentlichkeit" des ESG-Risikos und des ESG-Impacts wird die Debatte darüber beeinflussen, wie das ESG-Profil einer Investition und ihre Klassifizierung am besten zu bewerten sind, zum Beispiel im Rahmen der EU-Taxonomie aber auch in internationalen und überwiegend nicht-staatlich organisierten Standards, erwarten die Autoren.


Quelle: Scope

Ein zweiter wichtiger Trend ist daher das Risiko von Greenwashing. Das hohe Wachstum von ESG-Anlagen, sowohl im Aktien- wie im Anleihenmarkt, sorgt dafür, dass stärker hinterfragt werden muss, welcher Impact mit Investitionen in diese Assets einhergeht.


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