04.08.2022 | Märkte

Net-Zero-Ziele im Immobiliensektor

Dem Immobiliensektor kommt bei der Erreichung von Net-Zero-Zielen eine besondere Bedeutung zu, allerdings sind die in der Branchen formulierten Wege dorthin nicht immer miteinander vergleichbar. MSCI hat daher Anfang des Jahres einen Ansatz vorgestellt, der es Immobilienfonds und Eigentümern erleichtern soll, konkrete Dekarbonisierungsvorhaben aufzustellen. Der Ansatz bewertet die Glaubwürdigkeit von Net-Zero-Verpflichtungen anhand von drei Eigenschaften: Umfang, Ambition/Ehrgeiz und Durchführbarkeit. Die Bewertung der einzelnen Komponenten zeigt idealerweise auch Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten auf.


Quelle: MSCI

Die erste Eigenschaft Umfang sollte Antworten darauf geben, wie Emissionsdaten erhoben wurden und welche Scope (1 bis 3) diese abbilden. Zudem sollte im Portfoliokontext deutlich werden, welcher Anteil abdeckt wird. Eine Studie von MSCI anhand des Pan-European Property Fund Index  (PEPFI) kam zu dem Schluss, dass alle Manager Scope 1 und 2 Emissionen messen. Zwei Drittel messen zudem die Scope-3-Emissionen ihrer Mietparteien. Ebenfalls verifizieren demnach zwei Drittel der Manager die erhobenen Emissionsdaten.


Quelle: MSCI

Die zweite Eigenschaft Ambition/Ehrgeiz bildet ab, welchen Zeitraum die Net-Zero-Ziele abdecken, d.h. werden nur langfristige Ziele formuliert oder auch kurzfristige Etappenziele. Hier zeigt die Auswertung des MSCI PEPFI, dass in der Praxis in der Regel beide Variaten umgesetzt werden. 38 % gaben jedoch nur langfristige Ziele an, was den Autoren zufolge die Glaubwürdigkeit untergräbt. Die dritte Eigenschaft der Durchführbarkeit sollte ermöglichen, dass Fortschritte in der Emissionsreduktion als solche messbar sind. Außerdem sollte sichergestellt sein, dass die gesetzten Ziele regelmäßig überprüft werden. 


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