25.11.2021 | Studie

Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei deutschen Versicherern

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Darin werden der Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken in den Geschäftsprozessen und Kapitalanlagen der Mitgliedsunternehmen untersucht. Die deutschen Erstversicherer verwalten demnach fast 82 % ihres direkt und indirekt gehaltenen Kapitalanlagevolumens nach Nachhaltigkeitskriterien. Für 57 % der Anlagen werden externe ESG-Rating- oder Researchagenturen genutzt. Rund ein Viertel der Kapitalanlagen werden nach eigenen ESG-Ansätzen gemanagt.


Quelle: GDV

Fast alle Versicherer nutzen Ausschlüsse (Negativlisten). Der Anteil von nach Negativlisten gemanagten Kapitalanlagen (direkt/indirekt) beträgt 63 %. Am häufigsten werden die Herstellung und der Verkauf von kontroversen Waffen ausgeschlossen (99 %). Dahinter folgen die Exploration, Förderung, Verarbeitung, Transport und Verkauf von Kohle (88 %) sowie Öl und Teersanden (59 %). Verstöße gegen Arbeits- und Menschenrechte sowie Kinderarbeit werden von 45 % ausgeschlossen. Darüber hinaus spielen ESG-Integration (48 %) und normbasiertes Screening (46 %) eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten. Der Anteil von nach Engagement-Ansatz gemanagten Kapitalanlagen beträgt 22 %.

Deutsche Versicherer geben an, in Zukunft noch stärker ESG-Kriterien in der Kapitalanlage berücksichtigen zu wollen. Auf die Frage nach den Gründen für die Nichtberücksichtigung von ESG-Kriterien in der Anlageentscheidung gaben besonders viele das Fehlen von Daten und Research an. Mit etwas Abstand folgten die Faktoren Kosten sowie keine angemessenen Methodiken oder Modelle. Eine geringe Rolle bei der Nichtberücksichtigung von ESG-Kriterien in der Anlageentscheidung spielt hingegen das Fehlen von Expertise/Erfahrung.


Quelle: GDV

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