Mellon Global Investments kritisiert Gesetzentwurf zum Investmentmodernisierungsgesetz

Der lang erwartete Gesetzentwurf für das Investmentmodernisierungsgesetz ist nach einem Kommentar von J. Volker Grüneke , Geschäftsführer Deutschland und Vertriebsleiter Nordeuropa bei Mellon Global Investments, eher enttäuschend für die ausländischen Fondsgesellschaften und auch für die Anleger nicht wirklich vorteilhaft.

Nach Grüneke werden die großen Fondsgesellschaften deutsche Hedge-Dachfonds auflegen, die in die wenigen Zielfonds investieren, die zu den geforderten Reportings nach deutschem Steuerrecht in der Lage sind. Das seien in der Regel nur deutsche Hedge-Fonds, da das wahre Anlageuniversum von weltweit über 6.000 Single Hedge-Fonds verschiedenster Anlagestrategien und Investmentphilosophien dem deutschen Anleger nach dem Gesetzentwurf zum Investmentmodernisierungsgesetz verschlossen bleibe. Bei den neuen deutschen Hedge-Dachfonds, die den steuerlichen Auflagen des Gesetzesentwurfs genügen wollen, sei das Anlageuniversum jedoch so stark begrenzt, dass eine tatsächliche Risikostreuung im Sinne der Anleger schwierig zu verwirklichen sein dürfte. Anleger, die von der weltweiten Hedge-Fonds-Expertise profitieren wollen, müssen daher entweder die Strafbesteuerung in Kauf nehmen oder den Umweg über Zertifikate oder Genußscheine wählen. Für die ausländischen Fondsgesellschaften sei daher "Abwarten und Verpacken" angesagt. Einen Ansturm ausländischer Hedge-Dachfonds auf den eigentlich attraktiven deutschen Markt werde es auf Grundlage des aktuellen Gesetzesentwurfs wohl nicht geben, so Grüneke weiter.

Allerdings hat nach Grünekes Einschätzung ein Umdenkungsprozess eingesetzt. Die oft vertretene Meinung, Hedge-Fonds seien hochspekulative Investments mit beträchtlichem Ausfallrisiko, werde allmählich revidiert. Die Erkenntnis, dass es Hedge-(Dach-)Fonds oder Hedge-Fonds-Strategien gäbe, die als äußerst konservativ zu bezeichnen seien und zur Risikominimierung eingesetzt werden könnten, fände immer mehr Verbreitung.