05.09.2022 | Research

Kreditfinanzierung Private-Equity-Portfoliounternehmen

Young Soo Jang von der University of Chicago untersucht in einem Research Paper direkte Loans an Private-Equity-gesponserte, mittelständische US-Unternehmen. Dabei werden drei Fragestellungen betrachtet:

  1. Wie unterscheiden sich PE-gesponserte Unternehmen von nicht-P-E-gesponserten?
  2. Wie unterscheiden sich die Loans?
  3. Haben die Kreditgeber bei Vertragsverletzungen die Möglichkeit, Einfluss auf die Schuldner auszuüben?

Als Sample dienen 822 direkte Loans an PE-gesponserte Unternehmen sowie 1.438 Bank Loans aus den Jahren 2012 bis 2019 an mittelständische US-Unternehmen. Diese sind definiert als Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz zwischen 10 Mio. und 1 Mrd. US-Dollar.

Zur Beantwortung der ersten Frage werden drei mittelständische Schuldner miteinander verglichen: PE-gesponserte Schuldner direkter Loans, PE-gesponserte Schuldner von Bank Loans sowie börsennotierte Schuldner von Bank Loans. Zwei Erkenntnisse können festgehalten werden. Erstens weisen PE-gesponserte Unternehmen Eigenschaften mit hoher Abhängigkeit von Cash-Flow-abhängigem Fremdkapital auf; darunter hohe Cash Flows bzw. größere Profitabilität und geringe Liquidationswerte von Assets. Zweitens sind die Charakteristika für die Schuldner von direkten Loans besonders ausgeprägt.

Im zweiten Schritt werden die Bedingungen direkter Loans und Bank Loans miteinander verglichen. Daraus können zwei weitere Erkenntnisse abgeleitet werden. PE-gesponserte Schuldner direkter Loans müssen höhere Zinsen zahlen als bei Bank Loans. Im Schnitt beträgt der Aufschlag 300 Basispunkte. Im Gegenzug sind die Laufzeiten im Mittel 12 Monate länger und die Kreditklauseln sind günstiger für die Schuldner, etwa indem sie ein höheres Schulden-zu-EDITDA-Verhältnis erlauben.



Quelle: Jang, 2022


Zuletzt untersucht der Autor, ob die Kreditgeber bei Vertragsverletzungen Einfluss auf die Schuldner nehmen können. Die Verteilung der Schulden-zu-EDITDA-Verhältnisse direkter Loan-Schuldner konzentriert sich um den Grenzwert der Kreditklauseln, wobei ein signifikantes Übergewicht auf der Seite der Nichtverletzung steht. Dies impliziert, dass eine Verletzung der Klauseln für die Schuldner mit Kosten verbunden wäre und daher vermieden wird. In der Tat zeigt sich, dass für die Schuldner, die die Klauseln verletzen, die Schuldenaufnahme im Anschluss deutlich reduziert ist.



Quelle: Jang, 2022



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