17.10.2019 | Märkte

Kosten bei der Umsetzung von Multi-Faktor-Strategien

Die Umsetzung von Faktorstrategien geht mit impliziten Transaktionskosten einher, die das tatsächlich erreichte Exposure schmälern können. Research Affiliates (RAFI) untersucht daher in einer kurzen Analyse verschiedene Multi-Faktor-Strategien hinsichtlich ihrer Effizienz und zeigt, dass weder eine singuläre Orientierung am höchstmöglichen Faktor-Exposure noch eine Fokussierung auf die niedrigsten Kosten sinnvoll ist. Die Analyse basiert auf Long-Only-Kombinationen von sechs Faktoren im US-Aktienmarkt. Die Implementierungskosten der Faktoren unterscheiden sich deutlich: Während Momentum aufgrund des hohen Turnovers mit hohen Transaktionskosten einher geht, weist Profitability wegen geringen Turnovers und kleiner Abweichungen von der Benchmark die niedrigsten Implementierungskosten auf.



Quelle: Research Affiliates


Trotz der vergleichsweise hohen Implementierungskosten empfehlen die Autoren, sowohl Momentum als auch Size im Portfolio zu berücksichtigen, da die Diversifikationsvorteile die höheren Kosten überkompensieren. Im nächsten Schritt wird die ideale Konzentration des Portfolios evaluiert. Hierzu wird in 5-%-Schritten die Auswahl der Aktien mit den jeweils günstigsten Faktoreigenschaften von den Top-50-% bis zu den Top-15-% reduziert. Mit höherer Konzentration steigt die Performance der Faktorstrategien monoton an, risikoadjustiert ist allerdings bereits ab der 25-%-Schwelle keine Steigerung mehr zu beobachten. Auch unter Berücksichtigung der indirekten Implementierungskosten scheint die Selektion der Top-25-% der Aktien in ihren jeweiligen Faktor-Exposures am effizientesten zu sein.



Quelle. Research Affiliates


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