06.11.2018 | Märkte

Konstruktion von Multi-Faktor-Ansätzen im Long/Short-Umfeld

Goldman Sachs hat untersucht, welchen Einfluss unterschiedliche Portfoliokonstruktionsmethoden auf die Performance von Multi-Faktor-Strategien haben. Unterschieden wird zwischen integrierten Ansätzen, bei denen die Signale unterschiedlicher Faktoren bereits vor der Portfoliokonstruktion zusammengefasst werden, und kombinierten Ansätzen, bei denen sich das Multi-Faktor-Portfolio aus mehreren Single-Faktor-Portfolios zusammensetzt. Anders als bei klassischen Smart-Beta-Produkten muss keine Long-Only-Nebenbedingung beachtet werden, so dass die Autoren gemäß ihrer Erwartungen bei Simulationen keine wesentlichen Performanceunterschiede zwischen den beiden Ansätzen finden. Es fällt lediglich auf, dass der Transferkoeffizient, also die Korrelation zwischen Signalstärke und Portfoliogewicht, für den kombinierten Ansatz höher ausfällt. Dies impliziert, dass dieses Verfahren die Signale sauberer im Portfolio abbildet.


Quelle: Goldman Sachs

Zudem überprüfen die Autoren die Ergebnisse empirisch für die Faktoren Carry, Value und Momentum in den Asset-Klassen Fixed Income, Wechselkurse, Rohstoffe und Aktien für den Zeitraum 2001 bis 2017. Zwar sind die Sharpe Ratios des kombinierten Ansatzes sowohl im Gesamtportfolio als auch für jede Asset-Klasse einzeln höher, allerdings ist dieser Unterschied zum integrierten Ansatz statistisch nicht signifikant. Auch die Transaktionskosten sind nicht signifikant unterschiedlich, solange Trades genettet werden.


Quelle: Goldman Sachs


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