Gründe für Strategiewechsel bei Investmentfonds

Javier Vidal-García von der Complutense University of Madrid und Marta Vidal von der European University of Madrid haben in einem Research Paper untersucht, ob der Wechsel der Investment-Style-Kategorie von Fonds eine Folge einer neuen Anlagepolitik ist, oder ob die Anlagepolitik mit dem Ziel geändert wird, in eine andere Kategorie wechseln zu können. Investoren vergleichen häufig Fonds derselben Kategorie. Hat ein Fonds eine vergleichsweise schlechte Performance, kann dies eine Motivation sein, die Kategorie zu wechseln. In der Tat zeigt sich über Fondsdomizile und -kategorien hinweg ein signifikant negativer Zusammenhang zwischen dem Performance-Perzentil eines Fonds und der Wahrscheinlichkeit, die Kategorie zu wechseln. Das Sample umfasst europäische Aktienfonds für den Zeitraum 1990 bis 2020.

Quelle: Vidal-García, Vidal, 2022

Nicht nur die individuelle Performance hat einen Einfluss, sondern auch die der Fondskategorien. Je geringer (höher) das Wachstum der verwalteten Assets einer Kategorie, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass Fonds aus dieser (in diese) Kategorie wechseln. Ziel ist es offenbar, die verwalteten Assets zu maximieren. Analog verhält es sich mit der kurzfristigen Performance der Kategorie: Je höher die kurzfristige Rendite des Segments in Relation zur langfristigen, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass Fonds in dieses wechseln. Umgekehrt verhält es sich bei einer unterdurchschnittlichen kurzfristigen Rendite. Diese Entwicklungen sind unabhängig vom aktuellen Marktregime.

Quelle: Vidal-García, Vidal, 2022

Zuletzt prüfen die Autoren, ob makroökonomische Variablen wie kurzfristige Zinsen oder aggregierte Dividendenrenditen einen Einfluss auf den Wechsel von Fonds in oder aus einer Investment-Kategorie haben. Dies bestätigt sich zum Teil: Kurzfristige Zinsen oder Laufzeitprämien haben keine Auswirkungen, aggregierte Dividendenrenditen und KGVs hingegen schon. Es werden also vor allem aktienbezogene Faktoren berücksichtigt.

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