22.09.2021 | Märkte

Strukturelle Ursachen für Aktienmarkt-Drawdowns

Newfound Research hat in einer Marktanalyse die Ursachen von starken und plötzlichen Kurseinbrüchen am Aktienmarkt in den vergangenen Jahren untersucht, die in einer Phase eines kontinuierlichen und massiven Anstiegs der Aktienmärkte stattfanden. Die Autoren identifizieren drei wesentliche Einflussfaktoren, deren Zusammenspiel diese Entwicklungen ermöglicht haben. Die erste Steuergröße ist die Rolle der Zentralbanken. Durch ihre unkonventionellen Maßnahmen haben sie einerseits Anreize für Investoren gesetzt, größere Risiken einzugehen, um auskömmliche Renditen zu erzielen. Andererseits haben die Stabilitätsprogramme Investoren das notwendige Vertrauen für die zusätzlichen Risiken gegeben. Daraus ergibt sich das Risiko nicht-linearer Reaktionen der Anleger bei steigendem Marktstress, etwa durch erzwungenes De-Risking.


Quelle: Newfound Research

Der wachsende Einfluss passiver Investmentstrategien stellt die zweite Steuergröße dar. Risiken können einerseits durch Crowding in divergierenden Handelsstrategien (z.B. Momentum) entstehen. Andererseits werden Wertpapiere bei Indexinvestments eher selten separat, sondern in Körben gehandelt. Wenn die Market Maker nicht vollständig zwischen relevanten Preisveränderungen der Assets und solchen, die durch den Handel von Wertpapierkörben ausgelöst sind und nicht im Asset selbst begründet liegen, unterscheiden können, kann dies zu persistenten Störungen im Preisfindungsmechanismus führen.


Quelle: Baltas, Nick, 2019

Drittens gehen die Autoren auf das Hedging ein. Insbesondere bei der Absicherung im Derivatebereich ist Hedging oftmals eine konvexe Funktion und erfordert höhere Liquidität in einem sinkenden Marktumfeld. Demgegenüber ist die Angebotskurve der Liquidität konkav bezüglich Marktstress. Bei Extremereignissen kann dies zu einer Ausweitung der Marktturbulenzen führen. Abschließend wird ein Beispielportfolio entwickelt, welches einen Mittelweg für verschiedene Marktszenarios darstellen kann.


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