13.07.2021 | Research

Fondsrenditen und Effizienzmarkthypothese

In einem Researchpaper haben Charlotte Christiansen, Ran Xing und Yue Xu von der Aarhus University untersucht, aus welchen Quellen positive bzw. negative Renditebeiträge aktiv verwalteter US-Aktienfonds stammen und welche Folgerungen sich hinsichtlich der Markteffizienz daraus ableiten kann. Die Autoren nutzen 234 Marktanomalien, bei denen sie zwischen marktbasierten, rechnungslegungsbasierten und Mischformen (AtM) unterscheiden. US-Aktienfonds konnten relativ zu einem S&P Indexfonds von ihrem positiven Exposure zu marktbasierten Anomalien (z.B. Momentum und Liquiditätsrisiken) profitieren: Die Überschussrenditen summierten sich im Zeitraum 1984 bis 2017 auf insgesamt 1,9 Mrd. US-Dollar im Monat. Demgegenüber lagen die Wertverluste aus negativen Exposures zu rechnungslegungsbasierten Anomalien (u.a. Investment und Profitabilität) bei -2,6 Mrd. US-Dollar monatlich. Daraus wird gefolgert, dass sowohl die schwache als auch die mittelstrenge Effizienzmarkthypothese verworfen werden können.


Quelle: Christiansen, Xing, Xu, 2020

Aus den Verlusten durch rechnungslegungsbasierte Anomalien wird geschlossen, dass die Fonds hier Geld an andere Investoren, bspw. Hedgefonds, verlieren, die besser in der Lage sind, bilanzielle Informationen der Unternehmen auszuwerten. Die nicht durch die Anomalien erklärten Überschussrenditen lagen bei 1,3 Mrd. US-Dollar im Monat, was impliziert, dass die Fonds von ihren jeweiligen Strategien in Summe profitieren konnten. Dies widerspricht auch der strengen Form der Effizienzmarkthypothese. Dabei wenden die Autoren allerdings ein, dass diese Gewinne statistisch nicht signifikant sind.


Absolut Research unterstützt institutionelle Investoren bei der Selektion von Asset Managern mit der monatlichen Publikation Absolut|ranking. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 17.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 37 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 200 Universen.

Abonnenten von Absolut Research können weiterführende Informationen hier herunterladen:
Mehr zum Thema "Markteffizienz"
zurück