12.07.2021 | Märkte

ESG-Indizes für Unternehmensanleihen

In einer Marktanalyse hat HSBC die Möglichkeiten zur Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei der Erstellung von Indizes für Unternehmensanleihen ermittelt. Anhand von drei ESG-Indizes wurde untersucht, welche Auswirkungen die unterschiedlichen Konstruktionsmethoden auf die Zusammensetzung und die Rendite der Indizes haben. Für die Analyse wurden hierbei Indizes für US-Unternehmensanleihen mit Investmentgrade herangezogen. Die drei ESG-Indizes wurden dazu mit einem Basisindex, der keine ESG-Kriterien berücksichtigt, verglichen.

Die Kriterien der verwendeten ESG-Indizes sehen dabei wie folgt aus:  Der SRI-Index schließt Emittenten nach dem MSCI BISR Filter aus, der Sustainability-Index schließt Emittenten mit einem MSCI-ESG-Rating unter BB aus und der ESG-Weighted-Index passt die Gewichtung an die ESG-Ratings der Emittenten an. Die Rendite der untersuchten ESG-Indizes wich dabei mit weniger als 1 % im Zeitraum von 2015-2021 nur geringfügig vom Vergleichsindex ab.

Quelle: HSBC

Die ESG-Indizes weisen leichte Unterschiede in der Zusammensetzung auf, beispielsweise gewichten alle ESG-Indizes den Finanzsektor höher als der Basisindex. In Bezug auf die Ratings lässt sich erkennen, dass die ESG-Indizes Anleihen mit Aa Rating niedriger gewichten und dafür Anleihen mit A Rating höher gewichten.

Quelle: HSBC

Eine nennenswerte Risikoverschiebung konnte HSBC nicht feststellen. Es wird davon ausgegangen, dass ESG-Indizes in unterschiedlichen Marktsituationen ähnliche Verläufe wie die Vergleichsindizes aufweisen. In Zukunft werden ESG-Kriterien für die Bewertung des Ausfallrisikos eines Emittenten wahrscheinlich stark an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund sollten Investoren laut HSCB ESG-Kriterien in ihre Analysen mit aufnehmen.


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