11.12.2019 | Research

Einfluss passiver Investments auf Finanzstabilität

Das Wachstum passiv verwalteter Investments hat auf die Stabilität des Finanzmarktes sowohl positive als auch negative Auswirkungen, zeigt ein Researchpaper der Federal Reserve. Positiv bewertet wird die Reduzierung des Liquiditätsrisikos durch Fonds, da Fondsrückgaben bzw. Verkäufe nicht unmittelbar zu einem Liquiditätsabfluss bei den Anbietern führen. Damit sinkt das Risiko, das sich aus der Liquiditätstransformation von Fonds ergibt. Gleiches gilt für das Risiko massenhafter Fondsrückgaben in Stressphasen. Im Schnitt reagieren die Fund Flows bei passiven Produkten weniger stark auf die Performance als bei aktiven Fonds, was einen stabilisierenden Einfluss haben kann.


Quelle: Anadu, Kruttli, McCabe, Osambela, Shin, 2019

Negativ können sich hingegen Strategien wie gehebelte oder Short-ETFs auswirken, die eine Zunahme der Marktvolatilität mit sich bringen können.
Weiterhin konzentriert sich das Wachstum der passiven Produkte bei vergleichsweise wenigen Anbietern, wodurch sich Risiken bei operationellen Problemen dieser Firmen ergeben können. Zudem kann es zu stärkerem Gleichlauf bei Rendite und Volatilität verschiedener Indexkonstituenten kommen, wenn größere Volumina diesen Indizes folgen. Die empirische Evidenz zu Co-Bewegungen und deren Zusammenhang mit passiven Investments sind bisher allerdings nicht eindeutig.


Quelle: Anadu, Kruttli, McCabe, Osambela, Shin, 2019

Bei der Extrapolation der (negativen) Folgen von Index Investments sollte berücksichtigt werden, dass diese das Wachstum passiver Strategien tendenziell bremsen. Dies gilt insbesondere für das Risiko von Co-Bewegungen. Wenn durch Aufnahme eines Unternehmens in einen Index bereits eine  Preisbeeinflussung oder -Verzerrung möglich ist, steigen die Chancen aktiver Manager, Fehlbewertungen auszunutzen, und damit deren Attraktivität.
 

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