03.08.2020 | Research

Globale Verbreitung von Fintech-Lösungen

Die Bank for International Settlement hat ein Working Paper veröffentlicht, das Faktoren für die ungleichmäßige Akzeptanz von technologischen Innovationen im Finanzbereich (Überbegriff Fintech) in verschiedenen Regionen näher untersucht.
Fintech wird vermehrt in Entwicklungsländern, aber auch in Industrienationen eingesetzt, jedoch unterscheidet sich die Geschwindigkeit der Verbreitung von Region zu Region maßgeblich. Das Muster, nach welchem Fintech sich verbreitet, folgt weder der ökonomischen Entwicklung noch politischen Grenzen. Bspw. steigt die Bedeutung von mobilen „big-tech“ Zahlungs-Lösungen in einigen Ländern, während dies in anderen nicht der Fall ist: In China machten sie etwa 16% des BIP aus, in den USA, Indien und Brasilien weniger als 1 %.   


Quelle: Bank for International Settlement (2020)

Die heterogene Akzeptanzrate hat verschiedene makroökonomische Gründe. Dazu zählen, vor allem in Entwicklungsländern, der ungedeckte Bedarf an finanziellen Dienstleistungen und das Versprechen nach größerer finanzieller Inklusion. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist das mobile Geldtransfer-System M-Pesa der kenianischen Safaricom, dass vielen Haushalte, die über kein Bankkonto verfügen, Zahlungs-und Transfermöglichkeiten bietet und sich rapide in verschiedenen Ländern in Ost- und Nordafrika sowie Südasien ausgebreitet hat. In anderen Ökonomien kann die Annahme von Fintech mit den hohen Kosten traditioneller Finanzdienstleistungen, also dem Wettbewerbsumfeld, einem unterstützenden regulatorischen Umfeld oder der  Demografie zusammenhängen.

Der Autor argumentiert, dass Fintech zu mehr ökonomischer Effizienz und Wachstum führen kann. Das gilt für Regionen, in denen durch Fintech Dienstleistungen für soziale Gruppen bereitgestellt werden, die vom traditionellen Finanzsystem ausgeschlossen sind,  oder die durch spezifisches Marktversagen wie Informationsasymmetrie oder hohe Transaktionskosten gekennzeichnet sind.


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