20.03.2023 | Research

Climate-Transition-Risiken von Investmentfonds

Ricardo Crisóstomo von der spanischen Finanzmarktaufsicht CNMV hat in einem Research Paper ein Rahmenwerk zur Bewertung von Klima-Transitionsrisiken für Investmentportfolios entwickelt. Für die Portfoliokonstituenten wird die Klimaanfälligkeit auf Basis von CO2-Intensität und Branche bestimmt und um traditionelle Markt- und Kreditrisiken erweitert. Aus dem Transitionsrisikoszenario ergeben sich die Verluste für alle Einzelwerte, die auf Portfolioebene aggregiert werden. Der Autor berechnet auf dieser Grundlage die Transitionsrisiken für 1.629 spanische Investmentfonds über alle Asset-Klassen hinweg.



Quelle: Crisóstomo, 2022


Bei Betrachtung der Asset-Klassen überrascht es nicht, dass Aktien am stärksten von Transitionsrisiken betroffen sind. Unter dem gewählten Szenario ergeben sich Verluste von durchschnittlich 12,7 %. Unternehmens- und Staatsanleihen sind weniger stark betroffen (-5,6 bzw. -4,8 %). Bei den spanischen Fonds ergeben sich im Mittel Verluste von 5,7 %, was in Summe über alle Fonds hinweg 17,5 Mrd. Euro entspricht. Verstärkt werden könnte dies durch Flow-Effekte, Market Impact und indirekte Ansteckungen. Die Verteilung der Verluste ist deutlich linksschief und zeigt erhebliche Unterschiede über die einzelnen Fonds hinweg. Die am stärksten betroffenen Fonds (1 %), insbesondere Aktienfonds mit hohem Exposure zu CO2-intensiven Branchen, kommen auf Verluste von durchschnittlich 21,33 %. Die am wenigsten betroffenen Fonds (1 %) verzeichnen dagegen keine Verluste.



Quelle: Crisóstomo, 2022


Fonds mit explizitem Nachhaltigkeitsfokus bestehen zwar zu einem größeren Anteil aus Aktien als der Rest des Samples, reagieren aber weniger anfällig auf die Transitionsrisiken. Zuletzt vergleicht der Autor spanische Investmentfonds mit einem europäischen Fonds-Sample. Die europäischen Fonds weisen im Vergleich höhere Transitionsrisiken auf.

 

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