BVK stellt Quartalsstatistik zum deutschen Beteiligungsmarkt vor
Der Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) e.V. hat im Rahmen seiner 6. Fachkonferenz die aktuellen Zahlen zum deutschen Beteiligungsmarkt für das erste Quartal 2003 präsentiert. Es zeigt sich generell, dass die Trends der letzten 12 bis 15 Monaten auch gegenwärtig Gültigkeit haben. Allerdings sind im Vergleich zum Vorjahresquartal die Investitionen in Portfoliounternehmen von 482,2 Mio. ? um 25% auf 603,6 Mio. angestiegen. Dahingegen haben die Investitionen in andere Fondsgesellschaften abgenommen. Sie sind von 117,9 Mio. ? um 84% auf 18,6 Mio. ? gesunken. Im Ganzen sind damit die Investitionen im Vergleich zum ersten Quartal 2002 nur leicht von 600,1 Mio. ? um 3,6% auf 622,2 Mio. ? angewachsen.
Das Portfolio erreicht zum 31. März 2003 ein Volumen von 16,6 Mrd. ?; dabei ist in 5.385 Unternehmen investiert worden. Allerdings ist zu bemerken, dass der BVK erstmalig im Jahr 2003 die Anzahl der Portfoliounternehmen um Mehrfachnennungen bereinigt hat, die im Zusammenhang mit Syndizierungen aufgetreten sind. Aus diesem Grunde lässt sich der starke Rückgang der Portfoliounternehmen in der Statistik erklären. Die Statistik zum ersten Quartal 2002 weist noch 6.221 Portfoliounternehmen aus. Das Portfolio hat zu dieser Zeit 16,2 Mrd. ? betragen. Der Anstieg beziffert sich demnach auf 2,4%.
Betrachtet man die Struktur der Bruttoinvestitionen nach Finanzierungsphasen, dann wird deutlich, dass zu Beginn des Jahres 2003 der Anteil der Buy-out-Investitionen dominiert. Er beträgt 75% und entspricht einer Höhe von 456,7 Mio. ?. Im Vorjahresquartal haben die Expansionsfinanzierungen mit einem Anteil von 41,7% (201,0 Mio. ?) deutlich überwogen, allerdings hat sich die verstärkte Gewichtung von Buy-out-Investitionen bereits im Verlauf des Jahres 2002 angedeutet. So ist dieser Anteil im vierten Quartal 2002 auf über 60% angestiegen. Der Anteil an Expansionsfinanzierungen befindet sich im Gegensatz dazu gegenwärtig mit 9,7% (58,6 Mio. ?) auf einem historischen Tiefstand. Weiterhin stark reduziert zeigt sich das Segment der Frühphasenfinanzierungen. Es ist im Vergleich zum Vorjahresquartal von 167,8 Mio. ? um 58% auf 70,4 Mio. ? gesunken. Ihr Anteil an allen Bruttoinvestitionen beträgt nur noch 11,7%.
Auch auf der Exit-Seite wird der Trend vergangener Monate fortgesetzt. Insgesamt hat sich das Exitvolumen im ersten Quartal des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte reduziert. Die Abgänge sind von 352,2 Mio. ? im ersten Quartal 2002 auf insgesamt 173,6 Mio. ? im ersten Quartal 2003 gesunken. Dabei bestimmen nach wie vor Verluste in Höhe von 78,0 Mio. ? das Gesamtbild; sie entfallen jedoch in diesem Quartal nur auf wenige Gesellschaften. Weitere 95,6 Mio. ? können auf Teil- und Gesamtverkäufe zurückgeführt werden. Trade Sales waren wie im Vorjahreszeitraum mit 27,5 % der dem Volumen nach am meisten genutzte Exit-Kanal.
Zudem befinden sich die Fundraising-Aktivitäten in den ersten drei Jahresmonaten erneut auf ausgesprochen niedrigem Niveau. Alles in allem haben Kapitalanlagegesellschaften nur 204,6 Mio. ? akquirieren können. Das Gros der Kapitalakquisitionen ist durch Evergreen-Fonds erbracht worden. Sie sammelten 175,9 Mio. ? ein, was einem Anteil am gesamten Fundraising von 86,0% entspricht. Unabhängiger Kapitalbeteiligungsgesellschaften haben lediglich 26,1 Mio. ? einwerben können.
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