26.10.2021 | Research

Auswirkung von Green-Bond-Emission auf CO2-Intensität der Unternehmen

Serena Fatica und Roberto Panzica vom Joint Research Center der Europäischen Kommission untersuchen in einem Researchpaper, ob die Emission von Green Bonds bei den Unternehmen mit einer Reduzierung der CO2-Intensität einhergeht. Um die realen Effekte der Emission zu bemessen, wären detaillierte Informationen zu den damit finanzierten Projekten erforderlich, die aber nur selten regelmäßig veröffentlicht werden. Da die meisten dieser Projekte auf die Vermeidung des Klimawandels ausgerichtet sind, dient die CO2-Intensität als Proxy, wobei sowohl die Gesamtemissionen als auch die direkten (Scope 1) Emissionen betrachtet werden. Das Sample umfasst Anleihen der Realwirtschaft bis zum Jahr 2019.
 
Es zeigt sich, dass die Emission von Green Bonds mit einer signifikanten Reduzierung der CO2-Intensität der Emittenten einhergeht. Bezogen auf alle Anleiheemissionen fallen die CO2-Emissionen bei Green-Bond-Emittenten um 4 % niedriger aus. Werden Anleihen ausgeschlossen, die zur Refinanzierung bestehender Projekte dienen, also nur Anleihen für neue Projekte betrachtet, steigen sowohl Koeffizient als auch Signifikanz weiter an. Zwar weisen die Autoren darauf hin, dass die Ergebnisse keinen kausalen Effekt beweisen können, aber zumindest sind sie konsistent mit der Annahme, dass die Ausgabe von Green Bonds ein Signal für klimafreundliches Verhalten der Unternehmen darstellt.


Quelle: Faticam, Panzica, 2020

Diese Interpretation wird dadurch gestützt, dass die CO2-Intensitätsreduzierung für Unternehmen besonders hoch ausfällt, deren Anleiheemission von externen Gutachtern begleitet wurde, die bestätigen, dass die Erlöse der Finanzierung nachhaltiger Projekte dienen. Gleiches gilt für Anleihen, die seit dem Klimaabkommen von Paris begeben wurden.


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