23.09.2024 | Märkte

Asset-Flows und Faktor-Exposures aktiver ETFs

Seitdem die US-Aufsicht SEC im Jahr 2019 die Vorgaben für neue ETF-Anbieter gesenkt hat, ist das Volumen aktiv verwalteter ETFs in den USA auf über 400 Mrd. US-Dollar gestiegen, wie MSCI in einer Analyse ermittelt hat. Etwas mehr als die Hälfte der 1.300 aktiven ETFs weltweit sind in den USA domiziliert, die jedoch knapp 80 % des Anlagevolumens verwalten. In Europa bzw. Irland sind 54 aktive ETFs mit Assets in Höhe von 28 Mrd. US-Dollar aufgelegt.

Um die Investment Styles der US-Produkte zu analysieren, haben die Autoren ein Exposure-basiertes Benchmark Fitting mittels eines Faktormodells vorgenommen, wobei nur Fonds berücksichtigt wurden, bei denen die so ermittelte Benchmark über die Jahre 2020 bis 2024 konsistent war. Knapp die Hälfte verfolgte einen Faktoransatz, davon die meisten Value. Weitere Strategien umfassten thematische und Sektorstrategien sowie Fonds, die sich keiner Kategorie zuordnen ließen. Thematische Strategien wiesen die höchsten Tracking Errors auf, was impliziert, dass sie aktive Risiken außerhalb ihres eigentlichen Ziel-Styles bieten.


Ex-ante TE of active ETFs vs. best-fit benchmarks and MSCI USA IMI


Quelle: MSCI


Über alle Kategorien war ein großer Teil des Tracking Errors auf idiosynkratische Risiken zurückzuführen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass aktive ETF-Manager diskretionäre Wetten auf Aktienebene gegenüber ihren am besten geeigneten Benchmarks eingehen. Ebenso boten aktive ETFs Engagements über ihren primären Anlagestil hinaus. So zeigten beispielsweise themenbasierte aktive ETFs systematische Wetten auf Stilfaktoren und faktorbasierte ETFs Wetten auf Branchen. Aktive faktororientierte börsengehandelte Fonds boten im Vergleich zum breiten Markt im Allgemeinen die beabsichtigten Faktor-Exposures. Bei den thematischen Produkten war dies weniger der Fall.


Average active factor/thematic exposures of active ETFs vs. best-fit benchmarks


Quelle: MSCI


Zuletzt stellen die Autoren die Auswirkungen auf Exposures und Risiko bei einer Integration aktiver Faktor-ETFs dar. Das Ausgangsportfolio besteht aus 60 % MSCI USA IMI und 40 % MSCI USA IMI Value. Werden gleichgewichtet alle aktiven Value-ETFs zu Lasten des Value Index beigemischt, steigert dies das Value Exposure geringfügig. Gleiches gilt für den Tracking Error.  


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