Absolut undurchschaubar ...

Absolut|report 4|2019}

… war bisher für viele institutionelle Investoren das Vorgehen der Zentralbanken. Ging es in den USA zunächst wieder mit den Zinsen rauf, soll es nun wieder abwärts gehen. In Europa möchten viele, dass die Zinsen steigen, was aber den Äußerungen der EZB zufolge eher ein Traum bleiben wird.

Die Welt wird aktuell getrieben von dem Wunsch einzelner Staaten, eine Vormachtstellung zu erlangen bzw. diese nicht zu verlieren. In Europa führt die Heterogenität der Wirtschaftskraft und die unterschiedlich hohe Verschuldungssituation dazu, dass die Zentralbank weiter als Puffer für die zaghafte Reformpolitik der EU-Staaten fungieren muss.

Die verzerrenden Marktentwicklungen bzw. die falsche Risikobepreisung muss die EZB dabei in Kauf nehmen. Die Frage wird sein, ob wir jemals aus diesem Teufelskreis herauskommen werden. Die Frage könnte auch sein, ob es Kräfte gibt, die vielleicht gar nicht herauskommen möchten. Dann stellt sich die Frage, wie lange das klassische kapitalmarktwirtschaftliche System noch funktionieren bzw. das „zentralbankwirtschaftliche“ System einfach ohne größere Schmerzen an seine Stelle treten kann.

Wenn es keine Zinsen mehr gibt bzw. viele Zinsprodukte keine risikoadjustierten Preise mehr haben, werden institutionelle Investoren versteckte Risiken in den Büchern haben und wird die Asset Allocation auf renditestärkere Asset-Klassen und Strategien umgestellt werden müssen, um Probleme mit der Ablaufleistung und den prognostizierten Renten zu vermeiden.

Wir liefern mit diesem Absolut|report wieder eine Vielzahl neuer Ideen und Perspektiven, um sich als institutioneller Investor auch in diesem Umfeld zu positionieren.

Michael Busack
Herausgeber




Ausgabe: Absolut|report 4|2019