Absolut alternativ(los)...

Absolut|report 2|2015}
… ist der Blick über den Tellerrand gerade in diesen Zeiten. Man kann gar nicht genug betonen, wie außergewöhnlich für institutionelle Anleger die aktuelle Situation ist. Investmententscheidungen müssen getroffen werden, die nicht nur extrem schwierig und komplex, sondern in vielen Fällen auch gefährlich sind. Kurzfristige Marktverwerfungen beeinflussen die langfristigen Verpflichtungen von institutionellen Investoren stets negativ.

Seit mehr als 14 Jahren liefert der Absolut|report Ideen für eine langfristig ausgerichtete Asset Allocation, die für mehr Stabilität und geringere Risiken in den Portfolios sorgen kann, seit der Finanzkrise zunehmend ergänzt durch ESG-basierte Selektionsprozesse.

Unser Ausgangspunkt damals waren Alternative Investments, deren Implementierung zu Diversifikationszwecken wir vorantreiben wollten, um Investoren für die sich abzeichnende Aktienmarktblase Ende der 90er-Jahre besser zu wappnen. Für die meisten Anleger kamen diese Ansätze zu spät, um die ausschließlich aus Long-Positionen in Aktien und Anleihen bestehende Asset Allocation wirksam zu beeinflussen. Oder zu früh, um vor 14 Jahren ein nachhaltiges Umdenken in Richtung Private Equity, Hedgefonds, Commodities und andere – damals noch als alternative Asset-Klassen bezeichnete – Anlageformen zu bewirken. Allokationen, wie die der führenden US-Universitäten, waren und sind auch heute noch unüblich. Die Notwendigkeit eines neuen, integrierten Denkens durch eine Kombination von Asset-Klassen und die sie nutzenden Investmentstrategien besteht gerade jetzt weiter.

Aktuell geht die Marktentwicklung für viele Investoren in eine falsche Richtung. Der Kapitalmarkt steht technisch wie fundamental an einem kritischen Punkt. Die Möglichkeiten, heute in alternative Anlagestrategien in liquider oder illiquider Form zu investieren, sind sehr groß geworden. So groß, dass man den Wald vielleicht vor lauter Bäumen nicht sieht. Es ist an der Zeit, vorurteilsfrei und unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken eine tragfähige Asset Allocation für die Zukunft aufzubauen. Alte Begriffe wie Hedgefonds oder Erwartungen an Absolute Return auf Einzelproduktebene sollten überdacht werden.

Investoren und Anbieter sollten aufeinander zugehen und die Chance für eine strategische Veränderung institutioneller Portfolios nutzen. Wir unterstützen diesen Weg und haben in diese Ausgabe besonders viele Anregungen für den Einsatz alternativer Strategien im institutionellen Porftfolio aufgenommen. Neue Perspektiven, wie immer.

Michael Busack
Herausgeber


Ausgabe: Absolut|report 2|2015