19.03.2019 | Research

Sinkende Liquiditätsrisiken bei Green Bonds

In den letzten Jahren haben die Liquiditätsrisiken bei Green Bonds deutlich abgenommen und sind heute vernachlässigbar gering, beschreibt ein Researchpaper des DIW. Das Autorenteam um Andreas Stephan zeigt, dass sich in einem ersten Vergleich von Green Bonds und konventionellen Anleihen für den Zeitraum 2013 bis 2015 kein Unterschied bei den Yield Spreads feststellen lässt. 2016 jedoch ist der Spread der konventionellen Anleihen signifikant höher, was andere Research-Ergebnisse bestätigt, wonach Green Bonds im Mittel niedrigere Spreads aufweisen. Weiterhin waren Green Bonds im Beobachtungszeitraum signifikant liquider. Untersucht wurden 64 Green Bonds, die die Anforderungen der Green Bond Principles und/oder der Climate Bonds Initiative erfüllen, sowie eine Vergleichsgruppe von 56 konventionellen Anleihen.


Quelle: Wulandari, Schäfer, Stephan, Sun, 2018 (Bildausschnitt)

Als Maß für die Liquidität nutzen die Autoren Bid Ask Spreads sowie das LOT-Maß, welches die Transaktionskosten schätzt. Beide Liquiditätsmaße sind positiv mit dem Yield Spread korreliert – niedrigere Liquidität geht also mit höheren Yield Spreads einher. Auffällig ist, dass der Interaktionsterm von LOT und Green Bonds signifikant positiv ist, während er analog beim Bid Ask Spread insignifikant ist. Bid Ask Spreads haben dem Modell nach also keinen Einfluss auf die Yield Spreads von Green Bonds. Genau umgekehrt verhält es sich bei konventionellen Anleihen. Im Zeitverlauf hat der Einfluss der LOT Liquidität auf den Yield Spread von Green Bonds abgenommen. Während 2013 noch ein hochsignifikant positiver Einfluss bestand, war dieser 2015 nur noch schwach signifikant und 2016 nicht mehr nachweisbar. Dieser Bedeutungsrückgang der Liquidität kann als Hinweis auf die Reifung des Marktes für Green Bonds interpretiert werden.


Quelle: Wulandari, Schäfer, Stephan, Sun, 2018 (Bildausschnitt)


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