Einfluss des Finanzzyklus auf makroökonomische Tail-Risiken
Ein Team von der Deutschen Bundesbank hat in einem Research Paper untersucht, welchen Einfluss Verschlechterungen der finanziellen Bedingungen und geldpolitische Änderungen in den USA auf die makroökonomischen Tail-Risiken in anderen Ländern haben. Hintergrund der Analyse ist, dass die Makro-Extremrisiken in einem Land von den lokalen finanziellen Bedingungen abhängen, die erheblich von den globalen Bedingungen beeinflusst werden, welche wiederum stark US-geprägt sind. Konkret untersuchen die Autoren die Verteilung des BIP-Wachstums für den Zeitraum 1980 bis 2018. Es zeigt sich, dass eine exogene Verschlechterung der finanziellen Bedingungen in den USA die globalen makroökonomischen Tail-Risiken erhöht. Nach vier Quartalen ist der Effekt am niedrigeren Rand der Verteilung (in rot) im Mittel viermal so groß wie beim Median (in schwarz), während der Einfluss am oberen Rand positiv und wesentlich schwächer ausgeprägt ist.
Quelle: Beutel, Emter, Metiu, Prieto, Schüler, 2022
Zweitens zieht eine unerwartete Straffung der US-Geldpolitik zu einem stärkeren Effekt auf den unteren Rand der Verteilung nach sich als auf den Median und oberen Rand. Die Autoren folgern, dass in Folge von Schocks bei finanziellen Bedingungen und Geldpolitik in den USA die Verteilung des BIP-Wachstums die Form ändert und die negative Schiefe zunimmt. Zuletzt wird untersucht, welche Eigenschaften von Ländern diesen Zusammenhang beeinflussen. Die Extremrisiken sind signifikant höher für Länder, mit fixen Wechselkursen, höheren Fremdwährungsrisiken und höherer Haushaltsverschuldung.
Quelle: Beutel, Emter, Metiu, Prieto, Schüler, 2022
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