28.09.2021 | Research

Synthetisches Leverage und Risikonahme von Fonds

Die Risikonahme von Investmentfonds wird zu einem großen Teil über Wertpapierselektion gesteuert, kann aber auch über synthetische Verschuldung, etwa über Derivate, erhöht werden. Daniel Fricke von der Bundesbank untersucht in einem Researchpaper, in welchem Umfang Fonds dieses Mittel nutzen und Eigenschaften entsprechende Fonds aufweisen. Zur Messung des synthetischen Leverage nutzt der Autor den Return Gap, die Differenz zwischen realisierter Rendite und der Holdings-basierten erwarteten Rendite. Um andere Effekte zu berücksichtigen, die die Rendite beeinflussen, werden zum einen Portfolio Turnover und Flows beachtet, zum anderen der Gap in zwei Komponenten zerlegt, wodurch das aktive Portfolio Rebalancing separat betrachtet wird. Das Sample umfasst deutsche Aktienfonds im Zeitraum 2009 bis 2020.

Obwohl der Anteil der Fonds, die Derivate nutzen, im Zeitverlauf relativ konstant bleibt, gibt es erhebliche Änderungen bei der ökonomischen Zielsetzung dieser Aktivitäten. Seit dem Jahr 2015 ist die Risikonahme durch Aktienfonds via synthetischer Verschuldung stetig angestiegen, was impliziert, dass das Risikoverhalten der Fonds vom Makro-Finanzumfeld abhängt. Im Querschnitt unterscheiden sich Fonds, die synthetische Verschuldung nutzen, durch eine Reihe von Charakteristika: Im Mittel weisen sie höhere Kostenquoten Downside-Risiken auf und verfügen einerseits über höhere Cash-Quoten bei andererseits einem weniger liquiden Portfolio. Die Performance der synthetisch gehebelten Fonds ist risikoadjustiert negativ und signifikant schlechter im Vergleich zu anderen Fonds.


Quelle: Fricke

Die Flow-Performance-Sensitivität der synthetisch gehebelten Fonds unterschiedet sich nicht systematisch von der anderer Produkte, auch wenn sie während der Corona-Pandemie im März 2020 größere Abflüsse verzeichneten. Dennoch sind die Flow-Externalitäten dieser Fonds höher, die insbesondere in Phasen hoher Marktvolatilität konzentriert sind.


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