22.10.2019 | Märkte

IWF identifiziert Risiken durch Private-Market-Investments

Das herausfordernde Zinsumfeld drängt institutionelle Investoren seit einigen Jahren stärker in Private Markets. Der Internationale Währungsfonds untersucht daher in seinem Stabilitätsbericht von Oktober 2019 mögliche Risiken, die sich aus dieser Entwicklung ergeben können. Zunächst zeigen Auswertungen der Autoren, dass sich die Alternatives-Quote großer Pensionsvermögen seit der Finanzkrise im Durchschnitt knapp vervierfacht hat. Hierzu zählen insbesondere Private Equity, Immobilien und Infrastruktur.


Quelle: IMF

Mit der Inkaufnahme höherer Risiken und längerer Durationen gehen demzufolge auch höhere Risiken für diese Anlegergruppe einher. Darüber hinaus beobachten die Autoren, dass sich die Portfolios institutioneller Anleger zunehmend ähnlich werden, was bei adversen Schocks das Herdenverhalten erhöhen kann. Ebenfalls eröffnet die Internationalisierung der Portfolios durch globale Investments neue Übertragungskanäle für Finanzrisiken.


Quelle: IMF

Das Kernproblem institutioneller Investoren bleibt demnach die Inkongruenz zwischen Kapitalanlage und Verpflichtungen. Besonders große Abweichungen zwischen dem Zinsniveau und den erforderlichen Rechnungszinsen in den Beständen finden die Autoren bei deutschen sowie asiatischen Versicherern. In Deutschland beträgt die Lücke demanch 3 Prozentpunkte bei einer Durationslücke von rund 10 Jahren. Die Autoren raten dazu, Solvenzanforderungen für Versicherer global zu harmonisieren und die Risiken aus Leverage und Illiquidität stärker in die Berichtspflichten zu integrieren. Allerdings lässt ebenfalls beobachten, dass die Erhöhung der Alternatives-Quote nicht zu Lasten der Cash-Quote verlief, sondern tendenziell andere Asset-Klassen substituiert wurden.

 

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