22.01.2024 | Research

Implementierung von Long/Short-Strategien im Portfolio

In einer kurzen Analyse geht AQR auf eine Reihe von Schlüsselaspekten beim Investment in Long/Short-Aktienstrategien ein. Beimischungen solcher Strategien können als Diversifikationselement im Portfolio dienen, da die Rendite weniger vom Beta, sondern verstärkt vom Alpha der Manager bestimmt wird. Diese können bei Long/Short-Portfolios ihre Erwartungen in besser diversifizierten Portfolios abbilden. Damit sind sie eine verlässlichere Quelle aktiver Renditen als klassische Long-Only-Strategien.

Die Autoren nennen drei Möglichkeiten, wie L/S-Ansätze implementiert werden können, ohne das Beta zu reduzieren: Erstens in der strategischen Allokation unter Hinnahme geringeren Betas als Weg, höhere risikoadjustierte Renditen zu erzielen. Alternativ kann das Beta über Derivate ersetzt werden. Drittens können L/S-Strategien außerhalb der Aktien-Allokation betrachtet werden und stattdessen bei Anleihen oder anderen Alternatives allokiert werden – es handelt sich schließlich um Diversifikationsstrategien.



Quelle: AQR


Anleger müssen entscheiden, ob sie Long/Short über diskretionäre oder quantitative Strategien umsetzen möchten. Erstere sind zumeist stärker konzentriert und fokussieren sich auf wertpapierspezifische Aspekte, wohingegen Letztere breiter diversifiziert sind und eher Exposures zu bestimmten Faktoren aufbauen. Historisch haben Manager im Median in beiden Kategorien positive Renditen erreicht. Diskretionäre Manager erzielten tendenziell etwas höhere Renditen, wiesen aber auch ein höheres Beta auf. Das Alpha der systematischen Ansätze war im Median höher bei einer engeren Renditeverteilung. Systematische Asset Manager müssen bei ihren Strategien abwägen, inwieweit sie auf neue, bisher wenig getestete Signale setzen. Zwar kann die Rendite hier höher sein, es besteht allerdings das Risiko von Data Mining.



Quelle: AQR


Der Short-Teil des Portfolios kann entweder als Hedge des Marktrisikos betrachtet werden oder ein essentieller Teil der Strategie sein. Dementsprechend stellt sich die Frage, ob das Shorting günstig über Indexderivate umgesetzt wird oder aufwändiger auf Einzeltitelebene. Short-Positionen gehen mit zusätzlichen Risiken einher.
Investoren müssen die Risiken von L/S-Strategien gegen andere Risiken in ihrem Portfolio abwägen, bspw. eine große oder langanhaltende Aktienbaisse sowie Liquiditäts- und Makrorisiken, die in Private Market Assets stecken.


Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit alternativer Strategie jeden Monat in den Publikationen Absolut|ranking Long/Short Equity Strategies, Long/Short Fixed Income & Multi-Asset Strategies sowie Long/Short Volatility – FX – Commodities – Digital Assets – FoFs. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 15.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 36 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 200 Universen.

Abonnenten von Absolut Research können weiterführende Informationen hier herunterladen:
Mehr zum Thema "Long Short"
zurück