10.01.2017 | Märkte

Große Heterogenität der Alternative-Beta-Produkte

Alternative Beta, also die Long/Short-Umsetzung von Smart-Beta-Faktorstrategien, wird von Investoren entweder als Alternative/Komplement zu Hedgefondsinvestments oder als Erweiterung von Long-Only-Faktorstrategien betrachtet, zeigt eine Marktanalyse des Münchner Beratungsunternehmens bfinance. Ziel des Investments ist es, das Exposure zu bestimmten Risikoprämien zu steigern, ohne dabei das Marktrisiko zu erhöhen, und Diversifikationsvorteile zu erzielen. Das Produktuniversum wächst demnach deutlich an; allein während der ersten drei Quartale 2016 hat sich die Anbieteranzahl um 30 % erhöht. Mehrheitlich investieren die Produkte über eine Reihe von Strategien und Asset-Klassen hinweg, meist auf ein bestimmtes Volatilitätsziel hin ausgerichtet.


Quelle: bfinance

Die meisten Alternative-Beta-Produkte verwenden als Startpunkt einen Risikoparitätsansatz für die Ausbalancierung der verschiedenen Risikoprämien im Portfolio. Die konkrete Umsetzung wird allerdings unterschiedlich gehandhabt. Neben der Volatilität werden auch Risikomaße mit höheren Momenten, Expected Drawdowns oder der Value at Risk verwendet.

Mit steigender Komplexität steigt das Risiko von Over Fitting. Gerade bei neuen Produkten werden vielfach unrealistische Backtests ausgewiesen. Produkte mit mindestens 2 Jahren Lebensdauer weisen hingegen keine signifikanten Brüche zwischen Track Record und Life Performance auf. Originäre Hedgefonds-Manager, die Alternative-Beta-Produkte verwalten, weisen meist eine höhere Kostensensibilität und Effizienz auf als Anbieter, die wesentlich breiter aufgestellt sind. Dies kann auch ein Grund für die relativ geringe Korrelation der Performance dieser beiden Manager-Gruppen sein, selbst dann, wenn ähnliche Risikoprämien vereinnahmt werden. Da Investorenseitig Flat-Fee-Strukturen bevorzugt werden, bieten 94 % der Manager dies für ihre Alternative-Beta-Produkte an. Nur 6 % setzen ausschließlich auf Performance Fees. Die genaue Höhe der Gebühren schwankt stark und liegt zwischen 30 und 150 Basispunkten.


Quelle: bfinance

Um eine Segregate-Account-Lösung angeboten zu bekommen, müssen Anleger durchschnittlich 100 Mio. US-Dollar investieren. Grund für dieses im Vergleich zu traditionellen Mandaten hohe Mindestinvestment ist die größere Komplexität von Alternative-Beta-Strategien.


Absolut Research analysiert die besten Publikumsfonds mit alternativen Investment-Strategien in der monatlich erscheinenden Publikation Absolut|alternative - Liquid Alternatives, die Rendite und Risiko von mehr als 800 alternativen Strategien im UCITS-Format aufzeigt.

Institutionelle Long-Only-Publikumsfonds mit Smart-Beta- und Factor-Investing-Strategien analysiert Absolut Research jeden Monat in den Publikationen Absolut|ranking Smart Beta Equity und Smart Beta Fixed Income & Commodity. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 11.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 27 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 110 Vergleichsgruppen.

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