23.05.2019 | Märkte

Bedeutung des Klimawandels für die strategische Asset Allokation

Anleger sollten die Auswirkungen des Klimawandels auf ihr Portfolio nicht unterschätzen. Bereits bei einer Erwärmung von 2 Grad ist mittelfristig mit negativen Effekten auf die Rendite zu rechnen. Mercer hat die im Jahr 2015 veröffentliche Analyse über den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die strategische Asset Allocation mit einer Neuauflage und Weiterentwicklung auf den neuesten Stand gebracht. Gezeigt wird anhand des Klimaszenario-Modells, mit welchen Risiken bei einem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft (Übergangsrisken) und hinsichtlich klimabedingter Schäden (physische Risiken) zu rechnen ist. Modelliert werden drei Klima-Szenarien, die eine Erwärmung von 2°C, 3°C und 4°C in den Zeiträumen bis 2030, 2050 und 2100 annehmen. Pro Szenario wird berechnet, welchen Risiken die einzelnen Asset-Klassen und Branchen ausgesetzt sind.

Die Analyse zeigt, dass die Ausrichtung der institutionellen Portfolios an das 2-Grad-Ziel nicht nur als Notwendigkeit, sondern auch als Chance verstanden werden sollte. Einerseits führt das 2-Grad-Szenario zu deutlich besseren Anlageergebnissen, als die 3-Grad- und 4-Grad-Szenarien. Andererseits liegen Chancen in den vielen neuen Investitionsmöglichkeiten, die einen kohlenstoffarmen Übergang ermöglichen.


Quelle: Mercer

Die Auswirkungen des Klimawandels werden am sichtbarsten auf Branchenebene. In dem 2-Grad-Szenario zeigen die Sektoren Materialien, Telekommunikation und Verbrauchsgüter zum Teil leicht positive Ergebnisse. Während es langfristig bei Coal, Oil and Gas und Electric Utilities zu jährlichen Verlusten zwischen 65 und 100 % kommt, zählen Renewables, Sustainable Infrastructure und Sustainable Equity zu den am stärksten wachsenden Branchen und Asset-Klassen.


Quelle: Mercer

In den 3-Grad- und 4-Grad-Szenarien kommt es – mit Ausnahme der erneuerbaren Energien – zu Verlusten von 0,1 bis 7,7 % pro Jahr. Während sich die Asset-Klasse Immobilien im 2-Grad-Szenario nahezu neutral entwickelt, kommt es im 4-Grad-Szenario zu Verlusten. Infrastruktur zeigt jährliche Einbußen von 0,4 %, Developed Market Equities von 0,1 % und Emerging Markets von 0,3 %.
Die Analyse enthält mehrere Fallstudien, die zeigen, wie Klimarisiken im Asset Management berücksichtigt werden können.


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