27.09.2008 | Studie

Vertrauensschwund durch die Kreditkrise gegenüber Fondsmanagern

In einer im Juli erschienenen Studie betrachtet das Beratungsunternehmen KPMG die Lehren, die Fondsmanager aus der Kreditkrise gezogen haben. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit Economist Intelligent Unit untersucht, wie die Kreditkrise die Mittelflüsse in Investmentfonds und den Ruf der Manager beeinflusst hat und wie sich Investmentunternehmen auf die zunehmende Komplexität an den Finanzmärkten einstellen. Insgesamt wurden 333 Teilnehmer aus 57 Ländern befragt.

Der Umfrage zufolge erfreuen sich derivative Instrumente weiterhin hoher Beliebtheit bei den Fondsmanagern. Knapp 60 Prozent der Manager von Publikumsfonds haben Derivate in ihren Portfolios. Dennoch gaben 70 Prozent aller Teilnehmer an, dass sie sich, trotz erwarteten Wachstums komplexer Finanzmarktprodukte, nach der Krise zurückhaltender gegenüber diesen Produkten verhalten werden.

Weiterhin glauben die Fondsmanager, dass die Kreditkrise vor allem langfristig negative Auswirkungen auf die Branche haben könnte. So gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie glauben, dass das Vertrauen in Fondsmanager stark gelitten habe. Dies könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass es teilweise an qualifizierten Mitarbeitern fehle. So gaben 20 Prozent der Befragten an, dass in komplexe Finanzmarktprodukte investiert wurde, obwohl keine erfahrenen Spezialisten im Hause für diese Produkte angestellt seien.

Als Silberstreif am Horizont kann festgestellt werden, dass etwa 40 Prozent der Manager umfangreiche Regeln bezüglich des Risikomanagements innerhalb der letzten zwei Jahre, also bereits vor Ausbruch der Kreditkrise, implementiert haben. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren noch steigen, so die Studie.

Um wieder das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, müssen die Fondsmanager verstärkt auf eine transparente und sinnvolle Asset Allocation, gute Governance und Risikomanagement sowie die wahren Bedürfnisse ihrer Kunden, also die Erzielung konstanter Erträge in unterschiedlichen Marktphasen, achten.

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