08.12.2016 | Märkte

Überbewertungsrisiko von Minimum-Volatility-Strategien

Risikoarme Aktieninvestments lieferten in den letzten Jahren deutlich bessere Erträge als ihre risikoreichere Vergleichsgruppe. Das Ergebnis war ein deutlicher Anstieg des Bewertungsniveaus der risikoarmen Aktien. Unigestion hat in einem im Oktober 2016 erschienen Marktbericht die Überbewertungsrisiken untersucht und festgestellt, dass bei den überbewerteten risikoarmen Aktieninvestments die Gefahr der Rückkehr zum Mittelwert, eine sog. Mean Reversion, besteht. Dies gilt nach Auffassung der Autoren in besonderem Maße passiv umgesetzte Strategien, wie Minimum oder Low Volatility ETFs.

Die Autoren untersuchten, in welchem Maße die Aktienperformance durch den Anstieg der Bewertungskennzahlen und das Gewinnwachstum erklärt werden kann. Im internationalen Aktienmarkt war dieser Anstieg etwa zur Hälfte für die Wertentwicklung des Minimum-Volatilitäts-Index verantwortlich. Die Entwicklung des kapitalisierungsgewichteten Index beruht hingegen fast ausschließlich auf den Bewertungskennzahlen.


Quellen: Unigestion, Bloomberg

Für den europäischen Markt ergibt sich ein ähnliches Bild. Hier ist allerdings der Anstieg der Bewertungen nahezu hauptverantwortlich für die Performance des passiven volatilitätsarmen Index. Bei dem kapitalisierungsgewichteten Index spielt im Gegensatz zu den internationalen Aktien das Gewinnwachstum ebenfalls eine Rolle, wenn auch eine untergeordnete.


Quellen: Unigestion, Bloomberg

Die Autoren betonen abschließend die Wichtigkeit eines entsprechenden Risikomanagements für indexgebundene und passive volatilitätsarme Anlagestrategien und empfehlen eine aktive Risikomanagementstrategie für Aktieninvestments.

Absolut Research analysiert institutionelle Publikumsfonds mit Smart-Beta- und Factor-Investing-Strategien, darunter Minimum-Volatility-Strategien, jeden Monat in der Publikation Absolut|ranking Smart Beta Equity. Insgesamt umfassen die Absolut|rankings mehr als 11.000 institutionelle Publikumsfonds und ETFs, aufgeteilt in 27 Asset-Klassen und Marktsegmente und mehr als 110 Vergleichsgruppen.

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