23.07.2019 | Research

Spread-Entwicklung bei Infrastructure Debt

Systematische Risikofaktoren können die Spread-Entwicklung von Infrastructure Debt weitgehend erklären, zeigt ein Researchpaper des EDHEC-Infrastructure Institute. Problematisch bei der Untersuchung der Bepreisung von Private Debt sind die Seltenheit von Trades im Sekundärmarkt und die Verzerrung bei Primärmarkttransaktionen. Hierzu zählen etwa Clustering von Zeitpunkten und Sektoren. Die Autoren schätzen, gestützt auf Primärmarktdaten, ein Modell zeitvariabler Faktoren, das die Varianz der beobachtbaren Spreads erklärt. Sowohl Infrastructure- als auch Corporate Loan Spreads lassen sich von Risikofaktoren erklären, die in vier Gruppen zusammengefasst werden können. Den größten Einfluss haben Markttrends, also der Zustand des Credit-Marktes (Intercept-Effekt). Der zweite Aspekt ist Kreditrisiko, wobei dies nur einen Teil des Spread-Niveaus erklären kann. Andere Spread-Treiber sind Liquidität und Liquiditätskosten. Zuletzt haben auch die Kapitalkosten (Benchmark-Rate-Effekt) einen Einfluss, wobei dieser Einfluss seit 2008 weitgehend verschwunden ist.


Quelle: Blanc-Brude, Yim, 2019

Weiterhin untersuchen die Autoren, ob Infrastructure Debt im Zeitverlauf teurer geworden ist. Nach der Finanzkrise 2008 sind einige zuvor noch klare Zusammenhänge nicht mehr nachweisbar. Der Einfluss der Zinskosten hat beispielsweise keinen Einfluss mehr auf den Spread. Gleichzeitig ist das Spread-Niveau trotz sinkender Zinsen um 200 Basispunkte angestiegen. Dieser Anstieg lässt sich jedoch weitgehend durch die Entwicklung der untersuchten Risikofaktoren und das Exposure zu diesen Faktoren erklären. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren liegen die Spreads derzeit um lediglich 29 Basispunkte über dem Vorkrisenniveau. Daraus wird geschlossen, dass Infrastruktur-Debt dahingehend fair bepreist ist, dass es durch systematische Risikofaktoren determiniert wird.


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