13.10.2020 | Research

Size-Prämie im Aktienmarkt

Seitdem der Size-Faktor vor rund vierzig Jahren bekannt wurde, ist dessen Prämie praktisch verschwunden. David Blitz und Matthias Hanauer von Robeco untersuchen in einem Researchpaper, ob die Size-Prämie (noch) existiert und ob sich diese vereinnahmen lässt. Zunächst wird der US-Aktienmarkt untersucht: Eine signifikante Long/Short-Size-Prämie lässt sich nur nachweisen, wenn auch andere Faktoren berücksichtigt werden, was auf signifikant negativen Einfluss von Quality-Maßen zurückzuführen ist. Wird die Untersuchung auf internationale Märkte ausgeweitet, ist die Size-Prämie auch unter Berücksichtigung von Quality-Exposures nahezu durchgängig insignifikant.


Quelle: Blitz, Hanauer, 2020

Zumindest in den USA scheint eine positive Size-Prämie zu bestehen, wenn das Quality-vs.-Junk-Exposure berücksichtigt wird. Hierbei handelt es sich allerdings nur um ein ex-post Regressionsergebnis. Im nächsten Schritt wird daher evaluiert, ob sich diese Prämie auch mit einer entsprechenden Strategie vereinnahmen lässt. Die Autoren testen hierzu eine Reihe verschiedener Strategien – keine hiervon ist allerdings in der Lage, das Alpha tatsächlich zu extrahieren. Weiterhin wird untersucht, ob die Size-Prämie auch dann existiert, wenn das Quality Exposure der Investoren Long-only umgesetzt wird. Dies ist nicht der Fall: Quality-Investoren können von einer Size-Prämie nur profitieren, wenn sie Titel mit schwachem Quality Scoring shorten.


Quelle: Blitz, Hanauer, 2020

Dies bedeutet allerdings nicht, dass Investoren sich grundsätzlich Size-neutral aufstellen sollten, da erhebliche Interaktionseffekte zwischen Size und anderen Faktoren wie Value bestehen. Versuchen Investoren also, (long-only) Faktorprämien zu vereinnahmen, kann ein überdurchschnittliches Engagement im Small-Cap-Bereich sinnvoll sein, da sich hiermit höhere Alphas erzielen lassen – auch wenn Size stand-alone keine positive Prämie erzielt. Dabei muss allerdings das höhere Risiko von Small Caps berücksichtigt werden.


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