04.10.2017 | Research

Momentum-Effekt bei idiosynkratischen Aktien-Returns

David Blitz, Matthias Hanauer und Milan Vidojevic von Robeco Asset Management haben in einem Forschungspapier gezeigt, dass sich in den idiosynkratischen Erträgen von Aktien, die nicht über gängige Mehrfaktormodelle erklärt werden können, eine Momentum-Prämie erzielen lässt. Verschiedene Regressionen zeigen, dass idiosynkratisches Momentum im US-Aktienmarkt eine Prämie erzielt, die auch bei Berücksichtigung anderer Faktoren, darunter Size (ME), Value (BtM), Profitability (OP) und klassisches Preismomentum (MOM) hochsignifikant positiv bleibt. Diese Ergebnisse bleiben unabhängig von der gewählten ökonometrischen Testmethode bestehen; Times Series, Cross-Section oder Factor-Spanning Tests. Das Datensample für die USA umfasst den Zeitraum 1925 bis 2015.


Quelle: Blitz, Hanauer, Vidojevic (2017)

Mögliche Gründe für die Momentum-Prämie generell sind Overconfidence, Überreaktionen der Anleger oder nicht-lineare Crash-Risiken. In den Tests zeigt sich, dass der Zusammenhang der idiosynkratischen Momentum-Prämie und den genannten Ursachen wesentlich schwächer ist als bei der klassischen Momentum-Prämie. Ein deutlich wichtigerer Faktor scheint die Unterreaktion von Investoren auf neue Nachrichten zu sein. Erstens erzielt die idiosynkratische Momentum-Prämie sowohl über kurze als auch längere Zeiträume positive Überschussrenditen, während dies bei der klassischen Momentum-Prämie nur kurzfristig der Fall ist. Weiterhin können die idiosynkratischen Returns genutzt werden, um bei Aktien mit positiver Performance in der Vergangenheit zwischen Papieren mit und ohne langfristiger Trendumkehr zu unterscheiden. 

Abschließend zeigen die Autoren, dass die idiosynkratische Momentum-Prämie auch in einer Reihe anderer Aktienmärkte nachgewiesen werden kann. Hierzu zählt auch Japan, wo der klassische Momentum-Effekt insignifikant ist.



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